UNICEF warnt vor millionenfachen Kindersterben

Vor 15 Jahren - im Jahre 2000 zum Millenium - hat sich internationale Politik darauf verständigt gehabt, weltweit die Armut zu bekämpfen, vor allem die Kinderarmut. 15 Jahre später schreibt das Kinderhilfswerk UNICEF in seinem Bericht "Progess for Children", seien zwar einige Ziele erreicht worden, vieles liege aber noch im Argen. So würden in den nächsten 15 Jahren nach wie vor fast 70 Millionen Kinder an vermeidbaren Krankheiten sterben.

Kinder in Afghanistan vor einem UNICEF-Zelt

EPA/JALIL REZAYEE

Mittagsjournal, 23.6.2015

Chronische Unterernährung

"Wir haben eine Verantwortung für alle Völker dieser Welt, vor allen für die Verletzlichsten unter ihnen, für die Kinder", schreibt Anthony Lake, Vorstand des Kinderhilfswerks UNICEF. "Wir haben uns in den letzten 15 Jahren sehr angestrengt, aber unsere Anstrengungen waren zu gering" schreibt er weiter. So habe sich die die Kindersterblichkeit seit den 1990iger Jahren zwar halbiert, doch immer noch sterben viel zu viele.

Verschmutztes Wasser, mangelnde Hygiene und verdorbenes Essen würden jedes Jahr fast sechs Millionen Babies und Kinder vor dem fünften Lebensjahr das Leben kosten. Zudem würde eine chronische Unterernährung, vor allem in Afrika, aber auch in anderen Krisengebieten, Mädchen und Buben weiter chancenlos machen, jemals ein gesunder Erwachsener zu werden.

Bildung sei Schlüssel zum Erfolg

Bis 2030 werden 119 Millionen Kinder dem Bericht zufolge nach wie vor unter chronischer Mangelernährung leiden, wenn es keine verstärkten Bemühungen von Seiten der internationalen Staatengemeinschaft gibt. In den nächsten Jahren sollte man daher dem Hunger und der Mangelernährung endlich Herr werden, so die Forderung von UNICEF-Vorstand Anthony Lake. Denn die Armen von gestern seien die Armen von heute geworden und könnten wiederrum ihren Kindern kein Essen und keine ordentliche Bildung ermöglichen.

Dieser Teufelskreis müsse durchbrochen werden. Bildung sei der Schlüssel zum Erfolg, so die Herausgeber des Berichts. Dabei sei man am richtigen Weg. Heute gehen weltweit mehr Buben und Mädchen zur Schule als je zuvor. Damit hätten sie die Chance sich einmal selbst zu helfen.