Polens heimliche Hauptstadt
750.000 Einwohner hat die Stadt, und um den Ruhm der zweitgrößten Stadt Polens streitet sie sich mit Lodz, das etwa genauso groß ist. Dass Krakau auf jeden Fall anders ist als Warschau, das gehört zur DNS dieser Stadt.
8. April 2017, 21:58

Die Planstadt Nowa Huta, ein Stadtteil von Krakau
HEIKE POSSERT
Krakau, auf polnisch „Krakuf“ liegt näher zu Wien als Innsbruck: 460 Kilometer beträgt die Entfernung auf der Straße. Bis ins 16. Jahrhundert war Krakau die polnische Hauptstadt; und nachdem diese dann nach Warschau verlegt worden ist, blieb in der Burg Wawel die Krönungs- und Begräbnisstätte der polnischen Könige und Krakau die kulturelle Hauptstadt Polens.
Der Stadtteil Każimierz war über Jahrhunderte hinweg die Heimat einer großen jüdischen Gemeinde – bis zum Einmarsch der deutschen Wehrmacht. In Każimierz hat Steven Spielberg den Film „Schindlers Liste“ gedreht, die Fabrik Schindlers befand sich am anderen Ufer der Weichsel. Heute hat Krakau etwa eine dreiviertel Million Einwohner und besteht eigentlich aus zwei Städten: aus Krakau und aus Nowa Huta.
In keine andere polnische Stadt kommen mehr Touristen als nach Krakau, sie besuchen die restaurierte Altstadt mit ihren unzähligen Lokalen, den Wawel, das jüdische Viertel Każimierz oder auch die vielen Festivals, die rund um das Jahr in Krakau stattfinden. Englische Alkoholtouristen fliegen am Wochenende mit Billigairlines ein, um ein Krügel Bier um 6 Zloty, also um einen Euro fünfzig, nach dem anderen zu leeren.