Styriarte in Graz eröffnet

In Graz hat wurde gestern das Klassikfestival styriarte eröffnet. Angesichts der Amokfahrt vom letzten Samstag appelierte Karikaturist Gerhard Haderer in seiner Eröffnungsrede an den Gemeinschaftssinn der trauernden Grazer. Auch die zahlreichen Musikgruppen und Künstler, die über den Grazer Schlossberg verstreut die Eröffnung gestalteten, interpretierten das heurige Festivalmotto "…und lachte" als hoffnungsgebenden Solidaritätsaufruf.

Gerhard Haderer

APA/ERWIN SCHERIAU

Mittagsjournal, 27.6.2015

Karina Canellakis dirigiert

Eine kurzfristig aufgetauchte Gehschwäche des 85jährigen Dirigenten Nikolaus Harnoncourt führte dazu, dass er erstmals nach 250 gespielten styriarte-Konzerten ein Projekt nicht umsetzen kann. Das Konzert "Dvorak pur" im Grazer Stefaniensaal wird deshalb heute und morgen Abend die 35jährige New Yorkerin Karina Canellakis dirigieren. Für styriarte-Intendant Mathis Huber ist sie natürlich kein Ersatz für den Giganten Nikolaus Harnoncourt, sondern ein neuer Ansatz.

Erstmals steht mit Karina Canellakis eine Frau am Pult des Chamber Orchestra of Europe, das Dvoraks Komposition "Das goldene Spinnrad" und seine 8. Symphonie aufführen wird. Nikolaus Harnoncourt wird bei der styriarte heuer zwei Projekte erarbeiten: Zum einen Beethovens "Missa solemnis", die er erstmals mit seinem Originalklangensemble Concentus Musicus verwirklicht.

Gute Auslastung

Das Konzert am kommenden Samstag wird ab 21 Uhr als "ORF Klangwolke" zeitversetzt auf ORFIII übertragen und von mehr als 20 Veranstaltern in der Steiermark als Public Viewing, bei unterschiedlichsten Veranstaltungen ein breites Publikum auch jenseits des Konzertsaales erreichen. Und dann wird Harnoncourt am zweiten Juliwochenende noch Haydns "Paukenmesse" und Symphonie Nr. 97 in der Pfarrkirche von Stainz dirigieren.

Neben dem großen Meister Harnoncourt sind neue experimentelle Formate sind ein wichtiges Merkmal der styriarte, so Intendant Mathis Huber. Das szenische Projekt der styriarte ist heuer Gioachino Rossinis "Barbier von Sevilla". Peer Boysen als Regisseur und Michael Hofstetter als Dirigent des Orchesters Recreation werden den "Barbier" in sparsamer szenischer Aufmachung präsentieren. Leidenschaft und Experiment sind auch bei diesem Projekt die Treibfeder. Die Auslastung der styriarte mit ihren 30.000 Plätzen bei 40 Konzerten ist traditionell gut. Auch heuer sind über 80 Prozent der Karten längst verkauft.

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