Hunger im Jemen
Die internationale Hilfsorganisation Oxfam schlägt wegen der Situation im Jemen Alarm. 13 Millionen Menschen - das ist die Hälfte der Bevölkerung - leidet wegen des bewaffneten und blutigen Konflikts Hunger. Verantwortlich dafür seien die anhaltenden Kämpfe zwischen Regierung und Rebellen und die Blockade durch die arabische Militärkoalition.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 28.7.2015
Wenn wir die Bomben überleben, verhungern wir. Ein Satz, den Mitarbeiter der Hilfsorganisation Oxfam oft im Jemen von verzweifelten Familien gehört haben. Der Hunger ist Ursache und Auswirkung des Konflikts, der Jemen zu einem humanitären Notstandsland gemacht haben. Humanitär steht der Jemen auf einer Stufe mit dem Irak, dem Südsudan und Syrien. Der Oxfam-Jemen-Referent Robert Lindner: die Reserven der Menschen werden immer weniger. Hilfe ist dringend nötig.
13 Millionen Menschen sind tagtäglich dem Hunger ausgesetzt. Seitdem die Militärallianz unter Führung Saudi-Arabiens interveniert hat - das sind rund 4 Monate - sind täglich 25.000 Menschen dazugekommen. Eine Verbesserung der Situation ist derzeit nicht in Sicht, weil die Kriegsparteien, weil kein Abkommen über einen Waffenstillstand oder auch nur einen humanitären Korridor in Sicht ist, um wenigstens die Zivilbevölkerung versorgen zu können.
Oxfam-Referent Lindner sagt, es sei ein Stellvertreterkrieg. Der UNO-Sicherheitsrat müsste aktiv werden. Selbst UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon hat eine humanitäre Waffenruhe gefordert, bis jetzt sind alle derartigen Aufrufe aber ungehört verhallt.