Griechenland: Erste Privatisierungen
Trotz aller Bedenken vermutlich grünes Licht vom deutschen Bundestag für die neue Griechenland-Hilfe. Eine der Bedingungen dafür ist, dass Griechenland Staatsvermögen rasch privatisiert. Und jetzt kommt ausgerechnet eine deutsche Firma beim ersten großen Privatisierungsprojekt zum Zug.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 19.8.2015
Es geht um 14 Regionalflughäfen, die verkauft werden sollen - und zwar an den deutschen Flughafenkonzern Fraport - der betreibt unter anderem den Frankfurter Flughafen. Die griechische Regierung hat den Deal gestern abgesegnet, unter anderem soll Fraport Flughäfen auf Kreta, Korfu, Rhodos und anderen Ferieninseln bekommen. 1,2 Milliarden Euro zahlen die Deutschen dafür - es ist die größte Privatisierung seit Beginn der Finanzkrise.
Und ebenso neu ist, dass Griechenland von einer Ratingagentur hinauf - und nicht herabgestuft wird.
Die US-Ratingagentur Fitch bewertet die Bonität des hochverschuldeten Landes um eine Stufe besser, der Grund ist die Einigung mit den Gläubigern. Das Risiko, dass Griechenland seine Zahlungsverpflichtungen nicht erfüllt, ist gesunken, so Fitch. Griechische Staatsanleihen befinden sich mit der neuen Bewertung CCC immer noch auf Ramsch-Niveau. Trotzdem ist es so etwas wie ein kleiner Schritt zurück zur Normalität. Auch die Beschränkungen für den Kapitalverkehr wurden gestern gelockert - die Griechen können mehr Geld ins Ausland über-weisen. Die Euro-Finanzminister wollen heute die erste Kreditrate aus dem 86-Milliarden-Euro-Hilfsprogramm freigeben.