Sean Connery ist 85
Berühmt wurde er als Geheimagent 007: Sean Connery. Als James Bond schrieb er Filmgeschichte, und für viele kam keiner der auf ihn folgenden Interpreten in dieser Rolle an ihn heran. Doch die James-Bond-Filme sind de facto nur eine kleiner Teil der Filmografie des Schotten. Heute feiert Connery seinen 85. Geburtstag.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 25.8.2015
Als Sean Connery die Rolle für den Film "007 jagt Dr. No" bekam, war er 32. Damals hatte er schon in einigen Filmen gespielt, allerdings war ihm der Durchbruch noch nicht gelungen. Daher war er auch überrascht, als er Größen wie David Niven oder Cary Grant vorgezogen wurde.
Bond-Erfinder Fleming
Der ehemalige Geheimdienstoffizier Ian Fleming, auf dessen Erfolgsromanen die Bond-Filme basieren, war "not amused". Er nannte Connery, der aus armen Verhältnissen stammt und etwas grobschlächtig auftrat, einen "überentwickelten Stuntman", erinnert sich Sean Connery: "Ein sehr interessanter Typ, aber ein echter Snob. Doch seine Gesellschaft war sehr gut für mich, allerdings nur für eine begrenzte Zeit!"
Fünf Filme waren genug
Nach fünf Bond-Filmen wollte Sean Connery Schluss machen: Die Dreharbeiten dauerten ihm zu lange, und er wollte nicht auf diese Rolle fixiert sein. Sein Ziel war es, in Charakterrollen ernst genommen zu werden. Auch nervte ihn der Starrummel: "Als wir 'Man lebt nur zweimal' in Japan drehten, waren da auf einmal 500 Fotografen. Sie schoben die Kameras unter die Klotür durch! Immer waren da Kameras - man konnte nirgendwo hingehen!"
1971 ließ sich Sean Connery noch einmal für einen Bond überreden - das Geld für "Diamantenfieber" brauchte der begeisterte Schottische Patriot für seine Stiftung, die Auslandsstipendien für talentierte junge Schotten verleiht. 1983 trat er ein allerletztes Mal als 007 auf: "Sag niemals nie" mit Klaus Maria Brandauer als Bösewicht.
Charakterrollen statt 007
Doch da hatte sich Sean Connery längst in Charakterrollen zurechtgefunden: So arbeitete bereits in den Bond-Jahren mit Hitchcock zusammen - etwa in "Marnie" oder mit Sidney Lumet, John Huston, Richard Attenborough oder Richard Lester. Später drehte er Filme wie "Das Russland-Haus", "Die Unbestechlichen", "Der Name der Rose" oder "Jagd auf Roter Oktober".
2003 zog er sich nach "Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen" endgültig aus dem Filmgeschäft zurück. Im Laufe der Jahre sei - vor allem in Hollywood - der Spalt zwischen den Leuten, die sich beim Filmemachen auskennen und jenen, die sie finanzieren immer größer geworden, sagte er in einem Interview. 2000 wurde Sean Connery von der Queen geadelt - dabei erschien er im Kilt.