Schweres Erdbeben in Chile

Vor der Küste Chiles hat sich ein Erdbeben der Stärke 8,4 ereignet. Zudem gab es vier weitere Beben. Laut Behörden kamen mindestens fünf Menschen ums Leben. Wenige Stunden später trafen viereinhalb Meter hohe Wellen auf die Küstenstadt Coquimbo. Der Nationale Wetterdienst der USA gab Tsunami-Warnungen für den Pazifik aus.

Mittagsjournal, 17.09.2015

Beben dauerte mehr als 2 Minuten

Mehr als zwei Minuten hat das schwere Beben angehalten, melden die Medien in Chile. Mit einer Stärke von 8,4 lag das Epizentrum 55 Kilometer vor der chilenischen Küste auf der Höhe der Stadt Illiapél, das ist etwa 280 Kilomter nördlich der chilenischen Hauptstadt, Santiago de Chile.
Jetzt konzentrieren wir uns darauf, die Menschen zu schützen und weitere Tote und Verletzte zu vermeiden, sagte Chiles Präsidentin, Michelle Bachelet kurz nach dem heftigen Beben.Insgesamt eine Million Menschen wurden in der Nacht in den Küstenregionen Chiles evakuiert, zahlreiche Tsunamiwarnungen wurden für die Pazifikregion ausgegeben. Die größten Wellen wurden mit 4,5 Metern Höhe in der Küstenstadt Coquimbo verzeichnet, die Strassen der Kleinstadt wurden überflutet.

Entwarnung wurde gegeben

Vor kurzem hat die für nationale Notfälle zuständige staatliche Zivilschutzorganistion Entwarnung gegeben. Nur in Coquimbo und Ataquama bleibt die Tsunamiwarnung vorerst noch aufrecht. Da es weiterhin starke Nachbeben gibt, sollen die Schulen in großen Teilen Chiles heute geschlossen bleiben. Chiles Regierung will diesmal auf Nummer sicher gehen, nachdem Präsidentin Michelle Bachelette im Jahr 2010 schwerste Kritik einstecken musste, weil die Behörden nach einem schweren Beben zu langsam reagierten und Fehler im Warnsystem festgestllt wurden. 500 Menschen starben damals beim Tsunami. Seither wurde das Warnsystem erheblich verbessert. Bisher wurden offiziell erst 5 Todesopfer und eine Vermisste Person gemeldet, so die derzeitige Bilanz der chilenischen Behörden.

Noch kein Schadensüberblick

"In der nächsten Phase soll jetzt die Hilfe für die betroffenen Regionen anlaufen nachdem detaillierte Informationen über die Erdbebenschäden gesammelt werden", sagt der für nationale Notfälle zuständige Ricardo Toro Tassara. In Chile ist erst vor einer Stunde die Sonne aufgegangen, erst in den nächsten Stunden erwartet man daher ein klares Bild der Erdbebenschäden.