Roman von Ruth Cerha

Bora - Eine Geschichte vom Wind

Eine idyllisch anmutende Liebesgeschichte zwischen zwei einander ebenbürtigen Künstlernaturen erzählt die Wiener Autorin Ruth Cerha in ihrem neuen Roman "Bora - Eine Geschichte vom Wind".

"Ein soziologisch bemerkenswertes Zeitdokument"

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Ruth Cerha, "Bora - Eine Geschichte vom Wind", Roman, Frankfurter Verlagsanstalt

Mara ist Autorin mehrerer Romane. Ihren Sommer verbringt sie wie jedes Jahr auf einer autofreien Insel in Kroatien. Die Insel: das ist der Fluchtpunkt einer künstlerischen Existenz, in der es sich Mara gut eingerichtet hat. Unter der südlichen Sonne am Meer an der Adria laboriert sie zwar an einer Schreibkrise, genießt aber auf der Suche nach Inspiration eine unbeschwerte Zeit, die an das Lebensgefühl der „Toscana-Fraktion“ in den Siebzigern erinnert, als Künstler und Intellektuelle aus Deutschland und Österreich auf der Suche nach einem ursprünglichen und anti-urbanen Lebensentwurf in den Süden aufgebrochen waren.

Aus dem Blickwinkel eines neuen weiblichen Selbstbewusstseins wird eine Art idealtypisches Leben der Bohème des 21. Jahrhunderts geschildert, das das Lebensgefühl der Toscana-Fraktion um die Kategorien des multikulturellen Kontakts erweitert. Denn in diesem Sommer trifft Mara aus Wien Andrej, den in Hoboken, New Jersey, geborenen Sohn kroatischer Emigranten, die von dieser Insel stammen. Er ist Fotograf ohne festen Wohnsitz und auf der rastlosen Flucht vor sich selbst.