Stefan Müller über eine der härtesten Armeen der Welt

Mythos Fremdenlegion

Um kaum eine Einheit ranken sich so viele Legenden wie um die französische Fremdenlegion. Eine hermetisch abgeschlossene multinationale Männerwelt, die vor kaum etwas zurückschreckt, außer vor Frauen in den eigenen Reihen. Ein Vorurteil hält sich besonders hartnäckig: Dass diese Elitetruppe überwiegend aus Kriminellen, Abenteurern und Rambos besteht.

Kontext, 2.10.2015

Seit 2009 hat sich das geändert: Es werden keine Schwerverbrecher, keine Drogenkriminellen und keine Sexualstraftäter mehr genommen. Die Legion gilt heute als durch und durch professionelle Kampftruppe - und genau deshalb wollte Stefan Müller dorthin.

Stefan Müller zeichnet ein realistisches und auch kritisches Bild aus dem Inneren der sagenumwobenen Eliteeinheit. Er schildert nicht nur die wenigen Kampfeinsätze, sondern benennt Probleme wie schlechte Ausrüstung, Drogenmissbrauch und die Bedeutungslosigkeit des einzelnen Legionärs. Erst in den letzten Jahrzehnten hat sich das Ansehen der geschichtsträchtigen Truppe nach schwierigen Phasen wie dem Indochina- oder Algerien-Krieg verbessert.

Ihr Business ist heute das Kämpfen, das Schützen von gefährdeten Menschen, das Aufspüren und im Kampf Stellen von Feinden. In seinem Buch hat er den Mythos Fremdenlegion ein Stückweit entzaubert. Nur über eine Sache behält er – wie alle Legionäre – Stillschweigen: Wie viele Menschen er bei seinen Einsätzen getötet hat und ob es ihm schwer gefallen ist.

Service

Stefan Müller - aufgeschrieben von Martin Specht, "Mythos Fremdenlegion. Mein Einsatz in der härtesten Armee der Welt", Econ/ Ullstein