Vorurteilsforscher: Stimmung nicht gekippt
Es ist noch nicht lange her, da haben wir eine noch nie dagewesene Willkommenskultur gefeiert. Jetzt, wenige Wochen und viele Zehntausende Flüchtlinge später, dominieren Überforderung und Chaos das Bild. Bekommen jetzt Angst und Ablehnung die Oberhand? Der renommierten deutsche Vorurteilsforscher Wolfgang Benz sieht aber die Stimmung nicht gekippt. Diejenigen, die für Hilfe für Flüchtlinge sind, seien in der Mehrheit.
8. April 2017, 21:58
AFP PHOTO / PATRICK DOMINGO
Mittagsjournal, 29.10.2015
Wolfgang Benz im Gespräch mit
Österreich ist stolz auf seine Willkommenskultur in der Vergangenheit: 1956 Ungarn, 1968 Tschechoslowakei, dann Polen bis hin zu den Balkankriegen und sogar bis heute. Aber die Stimmung schlägt um und die Politiker reagieren auf ihre Seismographen mit der Bereitschaft zu abweisender Flüchtlingspolitik. Aber: schlägt die Stimmung tatsächlich um? Sind Angst und Ablehnung bereits stärker als Solidarität und Mitgefühl? Wolfgang Benz ist einer, der die Vorurteile der Leute erforscht und analysiert. Er sagt, diejenigen, die für Hilfe für Flüchtlinge sind, seien in der Mehrheit.
Der deutsche Vorurteilsforscher Wolfgang Benz ist heute und morgen Vortragender bei einer Konferenz des Ustinov-Instituts an der Uni Wien.