Alles schläft – einsam wacht

Im Kontrollzentrum der MA 33 in Wien Simmering: Bei Ernst Hoffmann laufen die Fäden für Funktion und Wartung von 153.000 Beleuchtungskörpern der Großstadt zusammen.

  • Ernst Hoffmann

    ORF/MARIE-CLAIRE MESSINGER

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  • Lichtplan

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In einem unscheinbaren Gebäude beim Wiener Arsenal versieht Ernst Hoffmann zwölf Stunden Dienst im Schichtbetrieb. In der Zentrale der Magistratsabteilung 33 stehen er und ein Team von Monteuren bereit, um kaputte Verkehrsampeln und Beleuchtungskörper zu warten und zu reparieren.

Zwei Bildschirme hat der Mittvierziger im Blick. Rosa, blaue und schwarze Punkte geben Auskunft, ob und welcher Funktion die Verkehrsleuchtzeichen geschaltet sind. 3.000 Kilometer beleuchtete Wege und Straßen gilt es im Auge zu behalten. Sogenannte "Wien-Leuchtet" Melderinnen und Melder unter der Bevölkerung helfen bei der Kontrolle mit. Wenn Störungen gesichtet werden, können die Wiener und Wienerinnen dies per Mail oder Telefon melden. Diese Meldungen zu bearbeiten, zählt auch zu seinen Aufgaben, sagt Ernst Hoffmann und die Einwohner sind in den letzten Jahren sehr sensibel geworden, was die öffentliche Beleuchtung betrifft. In vielen Fällen auch, wenn sie sich von zu viel Licht belästigt fühlen. Auch diesen Beschwerden werde nachgegangen.

Vor 16 Jahren hat der gelernte Elektriker "am Wagen" bei der MA 33 zu arbeiten begonnen, als einer der Monteure, die bei Wind und Wetter rund um die Uhr am Hebekran stehen und Lampen oder Sicherungen wechseln. 2005 ist er in den Innendienst gewechselt, körperlich weniger anstrengend, aber der Wechsel von 12 – Stunden Nacht und Tagschichten ist nicht minder belastend.

Öffentliche Beleuchtung gibt es in der Landehauptstadt bereits seit dem 17. Jahrhundert, mit sogenannten Talgleuchten hat es begonnen, für das Füllen, Putzen und Anzünden waren die Bürgerinnen und Bürger, an deren Häusern Laternen angebracht sind zuständig. Im 18. Jahrhundert, zur Zeit der Öllampen, wird diese Arbeit von Lampenanzündern, so genannten Lampenknechten, erledigt.

Mit der Erfindung der Glühbirne Ende des 19. Jahrhunderts wird Wiens Beleuchtung elektrisch. Ab 1923 wird die Gasbeleuchtung nach und nach in ganz Wien durch elektrisches Licht ersetzt. Seit 2008 sind erste Prototypen von Solar und LED – Leuchten im Testbetrieb. In den Aufgabenbereich der MA 33 fallen auch die berühmten Würfel-Uhren, sowie seit einigen Jahren der Ausbau des öffentliche W-Lan-Netzes. Nach wie vor per Hand werden im Zeichenraum die Schaltpläne der Anlagen skizziert, nach denen die Monteure bei ihren Einsätzen nach Fehler-quellen im Netz suchen.