Neoliberalismus

Der Name Gerfried Sperl ist eng mit dem
Tageszeitungsgeschäft verbunden: Sperl war Gründungsmitglied des Standard und von 1992 – 2007 dessen Chefredakteur. Dach begann er die Vierteljahresschrift Phoenix herauszugeben, die neuerdings im Czernin Verlag erscheint. Phoenix versammelt Essays, Reportagen und Debatten über ein aktuelles Thema. Diesmal ist es der Neoliberalismus, dem die Autorinnen und Autoren der Beiträge auf den Zahn fühlen.

Kontext, 20.11.2015

Für die einen ein wirtschaftliches Konzept, für die anderen Ideologie, Kampfbegriff oder auch Schimpfwort. So und so ähnlich sind die Perspektiven auf den Neoliberalismus. Gerfried Sperl, der sich dem Phänomen nun als Herausgeber der Reihe Phoenix nähert, definiert den Neoliberalismus als Herrschaft des Marktes, dem sich mittlerweile zahlreiche Lebensbereiche unterwerfen müssen.

Familienpolitik, Sport, Mode – das sind einige der Themen, denen sich im aktuellen Phoenix-Band renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, sowie Journalistinnen und Journalisten widmen. Unter anderem Philipp Ther vom Institut für Osteuropäische Geschichte der Universität Wien – er hat für ein Buch über die neoliberalen Transformationen in Osteuropa 2015 den Sachbuchpreis der Leipziger Buchmesse erhalten.

Durchaus beachtenswert und vielleicht sogar mutig, auf jeden Fall aber engagiert ist, wer in Zeiten der umfassenden Digitalisierung noch ein neues papierenes Medium gründet. Konsequenterweise hat Phoenix keinen Auftritt im Web, wo unter den österreichischen Mediengründungen vor allem zwei diskutiert werden.

Der bezahlungspflichtige Auftritt des Österreich-Ablegers der Neuen Zürcher Zeitung, also nzz.at und die Online-Plattform fisch+fleisch, wo viele prominente und weniger prominente meinungsstarke Personen ihre Kommentare veröffentlichen. In der kommenden Ausgabe, die im Dezember erscheint, will sich Gerfried Sperls dem Thema Flucht bzw. Flüchtende widmen.

Service

Sperl, Gerfried (Hg.), "Neoliberalismus", Czernin Verlag