Hollande startet Schulterschluss gegen IS
Eine Woche nach den Attentaten in Paris, bei denen 130 Menschen vor vier Bars in Paris und in einem Konzertsaal getötet worden sind, zeigt sich Frankreichs Präsident fest entschlossen: er will eine internationale Koalition gegen die Terrormiliz Islamischer Staat in Syrien und dem Irak schmieden. Am Freitag haben die Mitglieder des UN-Sicherheitsrates einstimmig darüber abgestimmt, alle nötigen Mittel zu ergreifen um den IS zu bekämpfen. Um das in die Tat umzusetzen, trifft sich Hollande diese Woche mit Barack Obama, Angela Merkel und Wladimir Putin. Heute schon David Cameron zu Besuch in Paris.
8. April 2017, 21:58
AFP PHOTO/Stephane de Sakutin
Mittagsjournal, 23.11.2015
Aus Paris,
Eine Geste der Trauer und des Innehaltens setzt der britische Premier David Cameron heute Früh, bei seinem Besuch in Paris. Mit dem französischen Präsidenten Francois Hollande legt er Blumen vor dem Konzertsaal Bataclan nieder. Dann geht es weiter in den Elysee Palast, dort besprechen die beiden wie sie weiter gegen Terroristen vorgehen wollen. Frankreichs Präsident Hollande sagt nach dem Treffen: Das Ziel der internationalen Gemeinschaft muss sein, den Islamischen Staat zu zerstören. Im Irak arbeiten Frankreich und Großbritannien hier schon zusammen, damit die gemeinsamen Luftangriffe ihre größte Wirkung zeigen. Aber wir müssen den IS auch in Syrien angreifen und werden dort Ziele anvisieren, die der Terrorarmee den größten Schaden anrichten.
Heute Morgen ist der französische Flugzeugträger Charles de Gaulle, mit 24 französischen Kampfflugzeugen an Bord an der libanesischen Küste angekommen, um von dort aus weitere Einsätze gegen die Terrormiliz islamischer Staat zu fliegen.
Auch David Cameron drängt schon lange darauf, dass auch Großbritannien Luftangriffe in Syrien fliegt, dazu hat aber bisher das britische Parlament nicht zugestimmt, aber so Cameron heute bei seinem Besuch in Paris: Ich unterstütze die französischen Luftangriffen in Syrien und ich denke, dass auch Groß Britannien den IS in Syrien angreifen sollte, aber darüber muss das Parlament entscheiden. Aber heute habe ich Francois Hollande angeboten, dass seine Luftwaffe den britischen Stützpunkt auf Zypern nutzen kann. Außerdem wird die britische Luftwaffe französischen Fliegern bei der Betankung in der Luft helfen.
Langfristig würden Luftangriffe allein aber nicht reichen um den IS zu besiegen, sagt der Pariser Politologe Julien Théron: Man wird auch Bodentruppen brauchen. Entweder es werden moderate Rebellentruppen in Syrien im Kampf gegen den IS, oder die internationale Gemeinschaft schließt sich zu einer großen Koalition zusammen, wie während des Golfkrieges, oder entsendet Spezialtruppen. Aber diesen Ideen müssten die Parlamente zustimmen.
Francois Hollande arbeitet weiter an seinen Plänen gegen die Terrormiliz Islamischer Staat. Morgen reist er zu Barack Obama nach Washington.