Nach Österreich kommen kaum noch Flüchtlinge

Auf der Balkan-Route sind viel weniger Menschen in Richtung Österreich und Deutschland unterwegs. Die Auswirkungen: Die Notzelte an der steirischen Grenze sind leer, die Situation in den Notquartieren wird als entspannt bezeichnet. Dennoch wollen die Behörden und Hilfsorganisationen vorbereitet bleiben, denn es könnten bereits in den nächsten Tagen wieder mehr Flüchtlinge kommen.

MIttagsjournal, 27.11.2015

Ruhige Tage in der Steiermark

Derzeit befinden sich weder in Spielfeld noch in Bad Radkersburg (Steiermark) Flüchtlinge. Dennoch blieben die Zelte weiterhin stehen, sagte Polizeisprecher Joachim Huber. "Wir glauben, dass heute wieder ein ruhiger Tag wird, man muss jedoch damit rechnen, dass jederzeit wieder Migrationsströme zu uns kommen werden", so Huber.

12.000 Notquartiere für Menschen, die durch Österreich durchreisen, wurden in den letzten Wochen geschaffen. Diese Kapazitäten würden auch vorerst aufrecht bleiben, betonte Gerry Foitik, Bundesrettungskommandant des Roten Kreuzes. "Wir gehen davon aus, dass es in Kürze wieder anders sein wird und wieder mehr Menschen nach Österreich kommen." Deshalb sei die Vorhaltung dieser Betreuungsplätze wichtig und richtig, so Foitik. Das Rote Kreuz stützt sich auf Prognosen von internationalen Nichtregierungsorganisationen aber auch von Nachrichtendiensten.

Lage auch in Salzburg entspannter

Auch die Lage in den Notquartieren in Salzburg ist entspannt, zum Teil auch im Quartier auf dem ASFINAG-Gelände. In diesem Notquartier gibt es Platz für etwa 700 Menschen. Das Quartier ist aber deshalb zumeist überfüllt, weil es nicht nur als Notquartier genutzt wird. So sind mit Stand vom Freitag immer noch 300 Asylwerber dort untergebracht, das sind Menschen, die in Österreich einen Asylantrag gestellt haben und bleiben. Asylwerber sollten aber nicht in Notquartieren, sondern in Erstaufnahmestellen des Bundes oder in Grundversorgungsquartieren der Länder untergebracht werden.