Klimawandel in den Bergen

In den kommenden Tagen eröffnen die ersten höher gelegenen Schi-Gebiete ihre Saison. Damit ist auch - angesichts der Klimaerwärmung - die Debatte über die Zukunft des Skisports eröffnet. Nach sehr milden Wintern in den 1980er Jahren sind die Temperaturen auf den Bergen im Winter aber wieder deutlich gefallen.

Morgenjournal, 28.11.2015

Zeitreihen der Zentralanstalt für Meteorologie haben es ans Tageslicht gebracht. Die Winter auf den Bergen sind in den letzten Jahrzehnten sogar kälter geworden. Der Skitourismusforscher Günther Aigner hat die amtlichen Temperatur-Messreihen ausgewertet. Die Wintertemperaturen in den letzten 45 Jahren sind ohne Veränderung. Dazwischen gab es allerdings eine markante Phase, erklärt Aigner. In den 80er Jahren kam es allerdings zur Erwärmung in den Bergen.

Die Skigebiete haben darauf mit massiven Investitionen zur Kunstschneeerzeugung reagiert und tun dies bis heute, auch um die natürlichen jährlichen Schwankungen - weniger bei der Temperatur als beim Niederschlag - auf den Bergen ausgleichen zu können, sagt Franz Hörl, Obmann der Seilbahnwirtschaft. 570 Millionen Euro wurden im Sommer investiert in Komfortverbesserung, Ersatzbahnen und Beschneiungsanlagen, sagt Hörl. Die Klimaerwärmung wegreden will er wie Günther Aigner nicht, nur ein Paradoxon der letzten Jahrzehnte aufzeigen: die Sommer sind markant wärmer geworden.

Ob dies künftig auch irgendwann auf die Wintermonate in den Bergen zutrifft lässt sich seriös nicht vorhersagen so Aigner, zuletzt war aber eben ein Trend zu kälteren Wintern messbar. Der Rückzug der Gletscher sei auf die immer wärmeren Sommer und nicht auf wärmere Winter zurückführen.

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