Hoffnung im Nahen Osten

Im Nahen Osten keimt nun wieder etwas mehr Hoffnung auf Frieden auf. Der irakische Regierungschef Haidar al-Abadi ist nach der Rückeroberung der Großstadt Ramadi im Siegesrausch. Er hat nun vor, die Terrormiliz Islamischer Staat im kommenden Jahr ganz aus dem Irak zu vertreiben.

Soldaten mit irakischer Flagge

APA/AFP/AHMAD AL-RUBAYE

Und in Syrien ist heute Nacht die dritte Phase eines UNO-Abkommens zwischen Aufständischen und der Regierung umgesetzt worden. Sowohl Rebellen als auch Soldaten des Assad Regimes, sind aus umkämpften Städten ausgeflogen worden. Auch Zivilisten sind darunter.

Morgenjournal, 29.12.2015

Freudengesänge und „Gott ist groß“-Rufe sind heute Nacht zu hören, als fast 400 Frauen, Kinder, Alte und Verletzte aus den nordsyrischen Dörfern Fua und Kafraja in der Türkei ankommen. Ihre Dörfer sind von radikalislamischen Milizen belagert, sie sollen jetzt von der Türkei aus in die von der Assad-Regierung gehaltene Hauptstadt Damaskus weiterreisen. Auf dem türkischen Flughafen Hatay sind in der Nacht auch über 100 sunnitische Aufständische gelandet, die aus Syrien evakuiert wurden.

Im Gegenzug dazu durften rund 300 schiitische Kämpfer und 100 Angehörige in die libanesische Hauptstadt Beirut ausgeflogen werden. Dort werden Feuerwerke von Anhängern der radikalen Hisbollah gezündet, die den syrischen Machthaber Assad im Bürgerkriegsland unterstützen.

Truppen des Assad-Regimes und ihre Gegner hatten sich bereits vergangene Woche unter Vermittlung der Vereinten Nationen und von Hilfsorganisationen darauf geeinigt, Soldaten und Zivilisten aus den belagerten Städten auszufliegen. Bashar al-Assad ist außerdem zugestanden worden, Gebiete im Nordwesten Syriens wieder unter seine Kontrolle bringen zu dürfen. Die Gebiete wurden lange Zeit von Rebellen gehalten.

Hilfsorganisationen wie das internationale Komitee des Roten Kreuzes haben das Abkommen zwischen Rebellen und dem Assad Regime unterstützt. Jetzt müsse es aber darum gehen, Hilfslieferungen für all jene Menschen zu erleichtern, die seit mehr als vier Jahren unter dem Krieg in Syrien leiden.