Neuer Thriller mit Anthony Hopkins
Oscar-Preisträger Anthony Hopkins ist ab dieser Woche wieder im Kino zu sehen: Im Psychothriller "Die Vorsehung" macht er mit paranormalen Fähigkeiten Jagd auf den Serienmörder Colin Farrell.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 29.12.2015
Als hochintelligenter Psychopath Hannibal Lecter hat Anthony Hopkins einst in "Das Schweigen der Lämmer" Kinogeschichte geschrieben. Im diese Woche anlaufenden Psychothriller "Die Vorsehung" (Originaltitel: "Solace") geht er mit paranormalen Fähigkeiten auf Serienmörderjagd. Allerdings findet er in dem Killer, dargestellt von Colin Farrell, einen Gegner, der seine Fähigkeiten noch in den Schatten stellt.
Die Vorgehensweise ist in allen Fällen die gleiche. Ein schneller mit chirurgischer Präzision ausgeführter Stich in den Nacken sorgt für einen kurzen und schmerzlosen Tod. Der Serienmörder scheint weder darauf aus zu sein, seine Opfer in Angst zu versetzen, noch sie zu quälen. Bei der Suche nach dem Täter soll dem Ermittlerduo ein pensionierter Polizeipsychologe mit hellseherischen Fähigkeiten helfen. Was bei der jungen Beamtin auf wenig Begeisterung stößt.
Bald stellt sich heraus, dass auch der Täter in die Zukunft sehen kann und das sogar noch umfassender als sein Jäger. Das mache den Reiz der Geschichte aus, meinte Anthony Hopkins, dass sich hier zwei Menschen mit ganz ähnlichen aber verschieden stark ausgeprägten Eigenschaften als Gegner gegenüberstehen.
Schon vor gut 15 Jahren gab es erste Pläne, "Die Vorsehung" zu verfilmen. Mehrere Regisseure waren im Gespräch, den Zuschlag bekam schließlich der Brasilianer Afonso Poyart, der in seiner Bildsprache auf möglichst großen Realismus setzte: "Wir wollten den Film erden. Vor allem die Hellseherei von Anthony Hopkins Figur sollte nichts Magisches haben, sondern wie eine besondere mentale Fähigkeit wirken, eine Art intensive Intuition. Und diese Zukunftsvisionen wollte ich nicht in verschwommenen oder flackernden Bildern zeigen, sondern als so echt, wie sie sich ihm in seinem Kopf darstellen."
Wie die Ermittler herausfinden, litten alle Opfer an unheilbaren Krankheiten und bei einem geschickt arrangierten Treffen enthüllt der Killer seinem Jäger sein, wie er meint, altruistisches Motiv.
Das ist Gänsehautkino vom Feinsten, wenn sich die beiden paranormalen Kontrahenten in dieser Schlüsselszene gegenübersitzen und um die Wette in die Zukunft blicken. Leider gibt es aber auch noch dieses klischeehaft gezeichnete Ermittlerduo, das mit seinen Plattitüdendialogzeilen gehörig auf die Nerven geht. Und dass in "Die Vorsehung" annähernd jede zweite Figur Krebs hat, bis auch der letzte kapiert, dass der Film einen Beitrag zur Sterbehilfedebatte leisten will, trägt noch zusätzlich dazu bei, dass sich die Handlung immer wieder gehörig verzettelt.