Islamistenangriff auf Hotel in Burkina Faso
Bewaffnete Islamisten haben ein bei westlichen Ausländern beliebtes Hotel und ein nahegelegenes Restaurant in Burkina Fasos Hauptstadt Ouagadougou angegriffen und mindestens 20 Menschen getötet. Die Angreifer stürmten am Freitagabend das Luxushotel "Splendid" und verschanzten sich darin. Die Dschihadistengruppe Al-Kaida im Islamischen Maghreb (AQIM) bekannte sich zu der Tat.
8. April 2017, 21:58

APA/AFP/AHMED OUOBA
Morgenjournal, 16.1.2016
Dutzende Geiseln befreit
Brennende Autos stehen vor dem Hotel Splendid im Stadtzentrum der Hauptstadt Ouagadougou, Einheiten der Armee gruppieren sich in der Umgebung, Gewehrfeuer ist zu hören. Gegen 20.30 Uhr stürmte eine Gruppe Bewaffneter die Lobby des Hotels und ein benachbartes Restaurant und begann Geiseln zu nehmen. Das Splendid wird vor allem von westlichen Ausländern bewohnt, immer wieder steigen auch Angehörige der französischen Streitkräfte hier ab, die auf dem Weg zu Militäreinsätzen im benachbarten Mali und Tschad sind.
In der Früh begannen Sondereinheiten der Armee und Polizei damit das Hotel zu stürmen, dabei wurden sie offenbar auch von französischen Soldaten unterstützt - die ehemalige Kolonialmacht hat in Burkina Faso 200 Mann stationiert. Laut Behörden wurden bisher rund 70 Geiseln befreit, darunter auch ein Regierungsmitglied.
Al Quaida bekennt sich zu Angriff
Laut Angaben eines lokalen Krankenhauses wurden bisher mindestens 20 Menschen getötet. In einem Bekennerschreiben der AQIM, das im Internet veröffentlicht wurde, ist von 33 Toten die Rede. Die Zahl der Opfer wird vermutlich noch steigen, da die Kämpfe im und um das Hotel weitergehen.
Bisher war Burkina Faso von islamistischem Terror weitgehend verschont geblieben. Im Nachbarland Mali war es nach dem Bürgerkrieg aber wiederholt zu Anschlägen gekommen, zuletzt im November auf ein ebenfalls vorwiegend von Ausländern bewohntes Hotel in der Hauptstadt Timbuktu. Für Burkina Faso bedeutet der Terror eine große Herausforderung, in dem Land ist nach einem Militärputsch im Spätsommer erst im November ein neuer Präsident gewählt worden.