Ö1 gehört gehört

Barbara Hörtnagl

Zu Beginn meines Studiums hab ich den Fernseher aus meinem Leben verbannt. So hab ich Radio als Unterhaltungsmedium für mich entdeckt. Am meisten genieße ich beim Radiohören, mich frei in der Wohnung bewegen oder einfach kurz die Augen schließen zu können.

Barbara Hörtnagl

Barbara Hörtnagl, Mediengestalterin

Lukas Beck

Prinzipiell muss sich Radio an mich und meine Lebensumstände anpassen; ausgenommen die Ö1 Journale. Wenn ich mal länger keine Nachrichten verfolge oder mitbekomme, setzt mich das "Mittagsjournal" in puncto Weltgeschehen wieder ins Bild. Bei Ö1 ändert sich mein Hörverhalten dauernd. Früher hab ich viel in der Nacht daheim gearbeitet -da bin ich auch öfter bei der Jazznacht oder bei irgendwelchen Delphingeräuschen im "Zeit-Ton" hängengeblieben. Am Morgen kann ich den Gedanken für den Tag einiges abgewinnen. Das trifft irgendwie meine spirituelle Seite.

Seit der Geburt meiner Tochter schätze ich die kleinen Sendungen auf Ö1 mehr, vor allem deshalb, weil ich sie besser in meinen Alltag integrieren kann. Bevor ich umgezogen bin, hab ich mir beim Geschirrabwasch oft Zeit zum Ö1-Hören genommen. Diese liebgewonnene Hörgewohnheit hat mittlerweile der Geschirrspüler praktisch ins Abseits gedrängt.

An Ö1 schätze ich die Nichtexistenz von Werbung sehr... Aus einer aufgebauten Stimmung nicht brutal herausgerissen zu werden, empfinde ich als Luxus.

Zu meinen Lieblingen zählen die "Menschenbilder": Ich finde die Auswahl gut, weil sie sich nicht an vermeintlichen Superpromis orientiert, sondern Menschen zu Wort kommen lässt, die Großes geleistet haben. Die Sendung mit Ellis Kaut zum Beispiel, die fand ich super. Das einzige, das mir im Ö1 Programm abgeht, ist ein allabendliches Radiobetthupferl.

Vor ein paar Jahren, ich glaub kurz vor Weihnachten -zumindest war’s ein grauer Wiener Wintertag-, hat mir Ö1 einen relativ speziellen Moment beschert, als ich nach einer längeren intensiveren Nacht den "Andachtsjodler" zu hören bekommen hab. Ich kann das Gefühl heute gar nicht mehr genau beschreiben. Vermutlich war’s einfach das Überraschungsmoment, das mich in der Situation irgendwie erwischt hat.

Service

Lukas Beck

Übersicht