Argentinien einigt sich mit Hedgefonds

Fast 15 Jahre nach seiner Staatspleite hat Argentinien den Schuldenstreit mit seinen Gläubigern beigelegt. Das südamerikanische Land muss mehreren US-Hedgefonds 4,2 Milliarden Euro zahlen.

Morgenjournal, 1.3.2016

Es geht um Schulden aus der Staatspleite, in die Argentinien Ende 2001 geschlittert ist. Mit den meisten Geld-gebern einigte man sich danach auf einen Schuldenerlass. Nicht jedoch mit mehreren US-Hedgefonds - die damals argentinische Staatsanleihen billig aufkauften und später auf die volle Auszahlung pochten. Argentinien verweigerte das jahrelang, die frühere linke Regierung bezeichnete die Fonds als Aasgeier. Mit der Wahl des neuen, konservativen Präsidenten Macri im November kam Bewegung in die Sache. Nun also eine Einigung - die Fonds bekommen 75 Prozent ihrer Forderungen.

Was bedeutet das für Argentinien?

Das Land kann an die Kapitalmärkte zurückkehren. Wegen des Rechtsstreits mit den Fonds galt Argentinien als zahlungsunfähig. Nun kann man neue Schulden aufnehmen und die Regierung hofft darauf, dass wieder mehr ausländische Investoren ins Land kommen. Davor muss das Parlament in Buenos Aires noch der jetzt erzielten Grundsatz-Einigung zustimmen. 75 Prozent - damit bekommen die Fonds mehr als alle anderen Gläubiger und 75 Prozent - das ist nebenbei gesagt genau die Quote, die Kärnten den Gläubigern der früheren Hypo Alpe Adria angeboten hat.