Duell Sanders gegen Clinton
In den USA gehen die Vorwahlen in den Endspurt, und langsam kristallisieren sich die beiden Präsidentschaftskandidaten heraus: Donald Trump bei den Republikanern, Hilary Clinton bei den Demokraten. Doch während Trumps parteiinterne Konkurrenten schon das Feld geräumt haben, wird Clinton ihren Hauptrivalen Bernie Sanders nicht los.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 20.5.2016
Aus den USA,
Ich bin hier, um zu gewinnen, - das stellt Bernie Sanders bei jedem seiner Wahlkampfauftritte klar - von Kentucky bis nach Kalifornien. Auch wenn er dabei, wie er klagt, großen Hindernissen trotzen muss. Wir werden überall vom demokratischen Establishment attackiert, wettert er. Aber in einem Bundesstaat nach dem anderen erheben sich die Leute, um uns dabei zu helfen, es zu besiegen.
Kampfansagen, die man bisher vor allem von Donald Trump gewöhnt ist. Die eigene Partei als Feindbild - und seine Konkurrentin Hillary Clinton als deren Aushängeschild - als Teil der Washingtoner Eliten und enge Freundin der verhassten Wall Street: Wir haben es satt, dass das Geld die Politik regiert, schimpft eine Sanders-Anhängerin - wir wollen jemanden wie Bernie, der sich nicht kaufen lässt, und nur seinen Wählern verantwortlich ist. Ein Gefühl, das viele Demokraten teilen - und das sich zunehmend in blanken Zorn auswächst. Immer öfter kommt es zu Auseinandersetzungen zwischen Clinton und Sanders Fans.
Vergangenes Wochenende gerät eine Parteiversammlung der Demokraten in Nevada außer Kontrolle, weil sich die Anhänger des Senators benachteiligt fühlen. Sie werfen mit Stühlen, beschimpfen und bedrohen die Veranstalter, die Polizei muss das Event schließlich auflösen. Das ist ein inakzeptables Verhalten, kritisiert die Chefin der Demokratischen Partei, Debbie Wassermann Schultz. Wir sollten uns lieber gemeinsam darauf konzentrieren, Donald Trump als Präsidenten zu verhindern.
Im Klartext: Sanders sollte sich langsam hinter Clinton stellen - doch der denkt nicht daran und sieht sich vielmehr als Opfer eines ungerechten Vorwahlsystems - mit sogenannten Superdelegierten. Das sei undemokratisch, schimpft Sanders. Ein Vorwurf, der bei seinen Anhängern hängenbleibt. Auch wenn er nicht stimmt: Clinton liegt auch ohne Superdelegierte weit vorne, hat 3 Millionen Wählerstimmen mehr. „Ich werde die Kandidatin meiner Partei sein, gibt sie sich im Interview mit dem TV Sender CNN siegessicher. Daran führt kein Weg vorbei. Aber sie hoffe, dass Sanders seine Anhänger im Herbst für sie mobilisieren werde.
Er hat gesagt, dass er alles machen werde, damit Trump nicht gewinnt. Und ich nehme ihn beim Wort. Auch wenn das bedeutet, dass einige Demokraten im Herbst, so wie dieser Bernie Fan handeln werden: ich werde mich wahrscheinlich davor und danach übergeben müssen, sagt der, - aber ich werde sie wohl wählen.