Synagoge und Kulturzentrum
Brigitte Voykowitsch war unterwegs im jüdischen Breslau.
8. April 2017, 21:58

Die Synagoge zum Weißen Storch
ORF/BRIGITTE VOYKOWITSCH
Die jüdische Gemeinde von Breslau zählt heute nur rund 300 Personen. Doch einige von ihnen sind äußerst engagiert und bemüht, zu sanieren und zu beleben, was noch vom alten jüdischen Breslau überlebt hat. Bereits renoviert worden ist die Synagoge zum Weißen Storch, die nun als Bethaus und städtisches Kulturzentrum dient. Die Schauspielerin Bente Kahan bringt hier traditionelle jüdische Stücke und Lieder auf die Bühne. Die Synagoge liegt im sogenannten Toleranzviertel, in dem es auch eine russisch-orthodoxe, eine evangelische und eine katholische Kirche gibt. Vertreter dieser vier Konfessionen arbeiten seit Jahren eng zusammen.
Eine kleine Synagoge mit Bänken der großen Synagoge.
Eine jüdische Gemeinde siedelte sich schon sehr früh in Breslau an, wie ein Grabstein aus dem Jahr 1203 belegt. Doch das Schicksal der Juden war - wie überall in Europa - äußerst wechselhaft. Im 19. Jahrhundert wurde in der Stadt das erste moderne Rabbinerseminar in Europa gegründet, bis zum Zweiten Weltkrieg war Breslau eines der wichtigen jüdischen Zentren in Europa. Hier lebten bekannte Künstler, Wissenschafter und Politiker wie Ferdinand Lassalle, einer der Begründer der deutschen Arbeiterbewegung. Diese Geschichte zeigt das kleine Museum in der Synagoge. Weitere Projekte sind im Gange.
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