Biografie von Uwe Killing
Peter Falk als Inspektor Columbo
"Ach, eine Frage hätte ich da noch…" - Inspektor Columbo stellt die entscheidende Frage, die zur Aufklärung des Falles führt. Mehr als drei Jahrzehnte lang ermittelte Peter Falk in der Figur des Inspektor Columbo. Eine Biografie, geschrieben von Uwe Killing, die den Titel trägt: "Peter Falk, oder die Kunst, Columbo zu sein“.
8. April 2017, 21:58
So kennt man ihn: Ein zerstreut wirkender kleiner Mann mit schlechter schiefer Haltung schlurft im zerknitterten Regenmantel zur Tür herein. Und wenn er redet, hebt er mitunter den rechten Arm, sodass man jedes Mal Angst hat, der Zigarrenstummel könnte ihm aus den Fingern gleiten: Columbo, Generationen von Fernsehzuschauern ein Begriff. Der amerikanische Schauspieler Peter Falk hat ihn unverwechselbar gemacht.
Peter Falk
Peter Falk, 1927 als Sohn polnisch-jüdischer Einwanderer in der Nähe von New York geboren, sah sich lange nicht als Schauspieler. Fast wäre ihm dieser Beruf aufgrund seines Glasauges, das er seit einer Operation mit drei Jahren trug, auch nicht geglückt. Er studierte, reiste durch Europa. Doch als er mit knapp 30 Jahren ernsthaft mit dem Theaterspielen begann, ging es rasch nach oben, rasch nach Hollywood.
Columbo hasste Waffen zu benutzen, also er war ein pazifistischer Ermittler, auf seine Art auch sehr subversiv, der immer wieder Ärger mit seinen Vorgesetzten hatte. Im Grunde entsprach das der 68er, dieser Kommissar, der trotzdem kein Joint rauchender Hippie war, sondern eigentlich der Typ von nebenan, der mit seiner Frau Kegeln ging und ganz normale Marotten hatte.
Das Konzept stellte bisherige Krimi-Sehgewohnheiten auf den Kopf: Denn der Zuschauer kannte von Anfang an den Mörder, der Kommissar erschien erst nach etwa einem Drittel der kammerspielartig aufgebauten Episode, und die Spannung zielte nicht mehr darauf, wer der Mörder war, sondern, wie ihn dieser zerstreut wirkende Ermittler zur Strecke bringen würde. Der Dialog zwischen ihm und dem Mörder war das tragende Element der Columbo-Folgen.
Unübersehbar ist das hohe Maß an Sympathie, das der Autor dem unkomplizierten Columbo-Darsteller entgegenbringt, dessen Erkennungszeichen seine Zerstreutheit war. Ein Merkmal, das seine Alzheimer-Erkrankung wenige Jahre vor seinem Tod 2011 nicht gleich erkennen ließ. Peter Falks Columbo wird allerdings wohl noch geraume Zeit in Wiederholungen diverser Fernsehsender weiter ermitteln.