Pro-Erdogan-Demo in Köln

Nach der Großdemo in Köln gestern bilanziert die Polizei: rund 40.000 Demonstranten sind für Erdogan auf die Straße gegangen, gleichzeitig sind auch linke und rechte Gruppierungen auch durch Köln gezogen. Gröbere Zwischenfälle hat es keine gegeben.

Morgenjournal, 1.8.2016

Ein Meer aus Halbmond - Fahnen, viele Demonstranten wickeln sich in den rot-weißroten Stoff ein, laute Musik schallt über den Platz "Unsere Türkei. Meine Türkei. Ich sterbe für meine Türkei", klingt es über die Lautsprecher. Auf einem Schild steht, Erdogan - Retter der Menschenrechte'. Bis in den späten Nachmittag dauert die Kundgebung in Köln - dann vertreibt der Regen die Demonstranten am Rheinufer.

Der Kölner Polizeisprecher Jürgen Mathies bilanziert kurz darauf. Der Einsatz sei positiv verlaufen.

Die Polizei musste das Gelände vergrößern um alle Demo-Teilnehmer unterzubringen. Deutschen Medien zufolge hätte der Veranstalter aber mit mehr Menschen gerechnet. Viele unter ihnen sind gekommen um den türkischen Sportminister Kilic zu sehen, er ist in Deutschland aufgewachsen. Man wolle für die Demokratie und gegen den versuchten Militärputsch in der Türkei demonstrieren.

Gegendemonstranten haben das anders gesehen - linke und rechte Gruppen sind zeitgleich in Köln auf den Straßen unterwegs gewesen. Sie demonstrieren gegen die Diktatur Erdogans, sagen sie.

Eine Gruppe der rechtsextremen Organisation pro NRW hat die Polizei aufgelöst. Unter ihnen sollen auch bekannte Neo-Nazis aus Dortmund gewesen sein. Laut Polizei sind bis zu 40.000 Teilnehmer zur Pro-Erdogan Großdemo gekommen. Wie viele an den Gegenkundgebungen teilgenommen haben ist unklar.