Thailand: Bomben in Touristen-Orten

Bei einer Serie von Bombenexplosionen sind in Thailand mindestens vier Menschen getötet worden, unter den zahlreichen Verletzten ist auch eine Österreicherin. Sie erlitt allerdings nur Schnittwunden. Die Anschläge ereigneten sich binnen 24 Stunden im Badeort Hua Hin, auf der Urlaubsinsel Phuket sowie im äußersten Süden des Landes. Die Polizei schloss einen Terrorakt aus und sprach von "örtlicher Sabotage". Noch sei unklar, welche Gruppe hinter den Anschlägen stecke.

Thailändische Beamte vor Ort, olivefarbene Overalls

AP/JERRY HARMER

Mittagsjournal, 12.8.2016

Die thailändische Polizei vermutet keine internationale Terrororganisation hinter der Anschlagserie von gestern und heute. Es handle sich um örtliche Sabotage, so meint heute ein Sprecher, aber wer wirklich dahintersteckt, ist unklar.

Tatsächlich waren die Bomben an verschiedenen Orten, die hunderte Kilometer voneinander entfernt sind, explodiert. Im Badeort Hua Hin war die tödliche Ladung in Blumentöpfen an einer belebten Straße versteckt. Auf der Ferieninsel Phuket waren Polizeistationen das Ziel. Mindestens 11 Sprengkörper sind explodiert, und das deutet schon auf einen hohen Organisationsgrad der Attentäter hin.

Wegen des Geburtstages von Königin Sirikit haben die Thailänder ein verlängertes Wochenende. Ob der staatliche Feiertag mit den Gewalttaten in Zusammenhang steht, ist unklar. Für die seit zwei Jahren regierende Militärjunta sind die Bomben ein herber Rückschlag. Die Sicherheit im Land zu garantieren ist eines der großen Ziele der Generäle. Erst vor wenigen Tagen haben die Militärs eine neue Verfassung durchgebracht, die zwar zu freien Wahlen führen soll, aber den Streitkräften weiter viel Einfluss garantiert. Dass internationale Terrororganisationen ihre Aktivitäten auf das südostasiatische Königreich ausgedehnt haben könnten, wird von offizieller Seite heftig bestritten.

Es gibt im Süden an der Grenze zu Malaysia eine islamistische Aufstandsbewegung, aber auf die Touristenzentren haben die Rebellen ihre Aktionen bisher nicht ausgedehnt.

Einen noch verheerenderen Terror-Anschlag hat es schon vor einem Jahr gegeben, gegen den sogenannten Erewan-Shrine in Bangkok. Die mehr als 20 Opfer waren zumeist Touristen aus China. Die Vermutungen waren damals, dass eine islamistische Terrorgruppe, die gegen China kämpft, dahinterstecken könnte. Es wurden einige Täter vor Gericht gestellt, die der uigurischen Volksgruppe in China angehören. Aber die Behörden in Thailand haben damals wie heute jeden politischen Zusammenhang ausgeschlossen und von der Tat einer kriminellen Bande gesprochen.