Hitziges TV-Duell Clinton vs. Trump
In der Nacht fand die erste von drei US-Präsidentschaftswahldebatten zwischen der Demokratin Hillary Clinton und dem Republikaner Donald Trump statt. Eine Debatte, in der es vor allem um Wirtschaft und Sicherheit gehen sollte, in der aber mit viel mehr Spannung darauf gewartet wurde, wie sie die Kandidaten präsentieren würden. Der programmierte Angreifer Donald Trump war dabei oftmals in der Defensive.
8. April 2017, 21:58

APA/AFP/ROBYN BECK
Morgenjournal, 27.9.2016
Ein Abend, der schon mit einem etwas unterkühlten Händeschütteln zwischen Hillary Clinton und Donald Trump beginnt. Schon die erste Diskussion über Amerikas wirtschaftliche Zukunft bietet dann aber schon reichlich Zeit für Sticheleien. Jobs und Investitionen in die Infrastruktur verspricht Hillary Clinton. Für Donald Trump nichts als leere Politikerversprechen. Er versucht sich als der zu präsentieren, als der er bisher im Wahlkampf reüssiert hat: Als der Business man, der nichts mit der herkömmlichen Politik zu tun habe: „Es ist Zeit, dass dieses Land jemand übernimmt, der etwas von Geld versteht.“
Es ist eine Debatte, geprägt von Untergriffen, bei der der Moderator die beiden Kandidaten zumeist alleine streiten lässt. Donald Trump beginnt zunächst sicher, wird dann aber zunehmend unsicher und fahrig. Erstmals als es um seine Steuererklärung geht, die er - im Gegensatz zu allen anderen Präsidentschaftskandidaten der letzten 40 Jahre bisher nicht veröffentlichen will. Was versteckt er, wem schuldet er etwas fragt Hillary Clinton direkt an die Wähler gerichtet.
Clinton spielt ihre Rolle der erfahrenen Politikerin, bei der die Wähler wissen sollen, woran sie sind. Keine Entgleisungen, keine Abenteuer. Wer wie Donald Trump von einem Tweet in Rage gebracht werden kann, sollte nicht an die Nuklearcodes gelassen werden, sagt sie über Trump.
Clinton ist über weite Strecken die angriffigere. Das, was ihr Strategen empfohlen haben, sich weniger über die Gegnerschaft zu Trump zu definieren und mehr ihre eigenen Pläne vorzustellen, lässt sie aber aus.
Donald Trump ist sichtlich bemüht, nicht als Rüpel rüberzukommen, schafft es allerdings auch nicht recht, seine Themen unterzukriegen.
Während Trump sich vor der Debatte damit gebrüstet hat, sich nicht lange vorbereiten zu müssen, macht Clinton kein Hehl daraus, dass sie ihr Training absolviert hat.
Zumindest in einem Punkt sind sich beide am Ende der Debatte einig: Beide würden im Falle der Niederlage die Entscheidung der Wähler akzeptieren, sagen Hillary Clinton und Donald Trump.