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Gedanken
Robert Seethaler macht sich Gedanken
Jeder Augenblick im Leben kann ein Umbruch sein. Sagt der Schriftsteller Robert Seethaler. In der Ö1 Reihe "Gedanken" spricht er über die Achtsamkeit, das Schreiben und die Möglichkeit, Entscheidungen zu treffen. Am 8. Mai erhält Seethaler den Anton-Wildgans-Literaturpreis der Österreichischen Industrie.
7. Juni 2017, 02:00
Robert Seethaler
Über die Achtsamkeit im Umgang mit den Worten.
In seinen Romanen "kommen Figuren zu Wort, die nicht sonderlich geschäftstüchtig sind und gewöhnlich als Verlierer betrachtet werden. Ihnen zur Seite oder dicht hinter ihnen aber stehen Erzähler, die das Schicksal dieser Figuren ganz anders sehen, nämlich vorurteilslos, wunderbar nüchtern und lakonisch, mit Sympathie, zugleich jedoch kritischem Blick auf das jeweils dargestellte Milieu", heißt es in der Begründung der Jury des Anton-Wildgans-Literaturpreises. Durch diese "ebenso schräg wie souverän gezeichneten fiktiven Welten erscheint die reale Welt schlagartig merkwürdig". Die mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung wird seit 1962 vergeben und ging bisher u.a. an Ingeborg Bachmann, Thomas Bernhard oder Arno Geiger.
Geboren wurde Seethaler am 7. August 1966 in Wien. Nach einer Schauspielerausbildung wirkte er in Kino- und Fernsehproduktionen mit und trat in Theatern in Wien, Berlin, Stuttgart und Hamburg auf. Als Schriftsteller veröffentlichte er unter anderem die Romane "Die Biene und der Kurt" (2006), "Die weiteren Aussichten" (2008), "Jetzt wird's ernst" (2010), "Der Trafikant" (2012) sowie "Ein ganzes Leben" (2014). Mit "Die zweite Frau" von Hans Steinbichler wurde 2008 auch ein Film nach seinem Drehbuch realisiert.