Oktavia Schreiner

Privat

Oktavia Schreiner, Plastische Konzeptionen / Keramik

Oktavia Schreiner, geboren 1991 in Salzburg, wuchs in Berlin, Rom und Linz auf. 2017 schloss sie ihr Master-Studium im Fach "Plastische Konzeptionen/Keramik" an der Kunstuniversität Linz ab. Zu ihren letzten keramischen Arbeiten zählen große, bis zu 100 Kilogramm schwere Tonobjekte, auf die sie mit Engobe und Glasur Bilder gemalt hat: Räume, Architekturen, Landschaften und Zeichen.

Was ist Kunst?

Spätestens seit Duchamp gibt es keine formalen Grenzen anhand derer Kunst definiert werden könnte. Die Grenzen sind soziale. Wer macht es, wie und warum wird es gemacht und wo wird es gezeigt. Wenn also genügend von den richtigen Menschen sagen - "Das ist Kunst" - dann ist es das. Damit meine ich nicht, dass Kunst demokratisch ist oder sein sollte. Ganz im Gegenteil. Demokratie hat keinen guten Geschmack.

Wie sind Sie zur Kunst gekommen?

Erstens: Seit jeher hatte ich immer wieder diesen Traum, in dem ich gelähmt bin. Ich bin in einem Heim und liege nur da, sprachlos, willenlos und ohne Emotionen. Mit neunzehn, ich hatte gerade mit dem Kunststudium begonnen, änderte sich etwas in diesem Traum. Eine Frau kam zu mir, setzte mich in einen Rollstuhl und fuhr mit mir hinaus aus dem Heim. Mir war es egal. Dann brachte sie mich in ein Museum. Auf einmal lächelte ich, umgeben von der Kunst. Ich erinnere mich genau daran, im Traum nicht sicher zu sein, ob ich wirklich physisch lächle oder ob da nur etwas in mir drinnen aufgebrochen ist. Jedenfalls hatte ich den Traum, gelähmt zu sein, dann nie wieder.
Zweitens: Ich komme noch.

Kommt Kunst von können, müssen oder wollen?

Etymologisch kommt Kunst von Können.

Wo würden Sie am liebsten ausstellen?

In der Victoria Miro Galerie.

Mit wem würden Sie gerne zusammenarbeiten?

Ich habe Vorbilder, denen ich gerne einmal über die Schulter blicken oder mit denen ich ein Glas Wein trinken würde. Aber meine künstlerischen Entscheidungen treffe ich gerne alleine.

Wie viel Markt verträgt die Kunst?

Kommt auf die Kunst an.

Und wie viel Kunst verträgt der Markt?

Leider zu wenig.

Wofür würden Sie Ihr letztes Geld ausgeben?

Für Werkzeug.

Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?

Im Atelier.

Haben Sie einen Plan B?

Nein. Es wird sich schon ein Weg finden.

Wann und wo sind Sie das letzte Mal unangenehm aufgefallen?

Am Mittwoch beim Fechten.

Wollen Sie die Welt verändern?

Wenn's leicht geht.