Klanginstallation von Moritz Nahold

ORF/URSULA HUMMEL-BERGER

Die Kunst packt Geburtstagsgeschenke aus

Gerade erst ist die Kunst 1 000 055. Jahre alt geworden. Darin folgt Ö1 der bis heute nicht widerlegten Lehrmeinung des französischen Fluxus-Künstler Robert Filliou: Er identifizierte den 17. Jänner 1963 als ein-millionsten Geburtstag der Kunst.

Die Kunst sei zur Welt gekommen, als ein unbekannter Mann einen trockenen Schwamm in einen Kübel voll Wasser fallen ließ. Jedes Jahr wird der Art's Birthday am 17. Jänner als dezentralisierte, offene Party an verschiedenen Orten gefeiert, die via Telefon, Radioleitungen, Satelliten und Internet verbunden sind. Das Ö1-Kunstradio ist ein wichtiger Knotenpunkt in diesem Netzwerk. In der Sendung an diesem Kunstsonntag werden Audio-Geschenke an die Kunst frisch von der Party gebracht und ausgepackt.

Die Tonspuren treiben sich mit dem Schriftsteller Michael Stavaric in dessen Kindheitsstadt Brünn herum, im tschechisch-österreichischen Grenzgebiet an der Thaya, und in Stavaric' Vorleben als Schichtarbeiter und Lehrbeauftragter für Inlinskating (sic!).

"Wasserklosettkollaborateur" --- ??? --- Gemeint: Charles Bukowski. Dieser beendete seine Romane und Erzählungen mit begnadeten letzten Sätzen. Dadurch wird er postum zum Kollaborateur des österreichischen Autors Harald Darer, der in Neue Texte als Ich-Erzähler über letzte Sätze der Literaturgeschichte und des Lebens nachsinnt. Am Ort der Ruhe, dem Wasserklosett.

Das Kammerer OrKöster


Zu Gast in der Radiosession ist ein schön unorthodoxes junges Jazzsextett namens "Kammerer Örköster". Die Milestones erinnern an "Ellington at Newport", das legendäre Comeback-Album des Duke. In ZeitTon extended erinnert sich der Komponist Thomas Daniel Schlee unter anderem an seinen Lehrer Olivier Messiaen. Und die Filmglosse Zoom In verrät, dass es in der US-Filmbranche nicht nur Golden Globes und Oscars, sondern jeweils schon im Herbst und Winter davor eine Reihe von Filmpreisen in die Gerüchteküche regnet - eine ganze "Award Season" lang.