Deutsche Truppen in Wien, 14. März 1938

AP

Diagonal | 17. März 2018

Nach dem Einmarsch - ein Tag im Frühjahr 1938

Im Gedenkjahr 1988 hatte "Diagonal" einen Tag im Frühjahr 1938, wenige Wochen nach dem gewaltsamen "Anschluss" Österreichs ans Deutsche Reich, rekonstruiert. Weitere 30 Jahre später brachte Ö1 eine kommentierte Neufassung dieser Sendung mit der Historikerin Heidemarie Uhl.

Das Gesamtpanorama dieses normalen unspektakulären Tages lässt die großen Themen der Geschichte und die kleinen Vorkommnisse wie unter dem Mikroskop sichtbar und spürbar werden: Angst und Anpassung, Ausschaltung und Opportunismus. Zitiert werden bürokratische Schriftstücke, Tagebücher, Zeitungsartikel, Kino- und Theaterprogramme, Annoncen, Briefe und persönliche Erinnerungen.

Bei Gauleiter Bürckel wird interveniert, um ein Geschäft zu erhalten; am Salzburger Residenzplatz werden Bücher verbrannt; in Gmunden registrieren die Händler wieder gesteigerte Kauflust; in Wien werden "arische" und "jüdische" Schüler getrennt; am Burgtheater erhalten Schauspieler ihre Kündigung; in der Südsteiermark zerrt die Gendarmerie einen Wehrdienstverweigerer in Ketten vom Hof; in Graz wird Leni Riefenstahl umjubelt.

Eine akustische Rekonstruktion der Vorgänge, Gefühle und Ängste, die im Frühjahr 1938 die "Ostmark" prägten.

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