Blick über die Jedermann-Bühne 2015 am Domplatz

TOURISMUS SALZBURG/GÜNTER BREITEGGER

Tscheplanowa wird neue Buhlschaft

Vorgeschmack auf die Salzburger Festspiele 2019

Einen neuen Blick auf die antiken Mythen wollen die Salzburger Festspiele 2019 werfen, die von 20. Juli bis 31. August über die Bühne gehen. Diesen Roten Faden des Programms präsentierte am Mittwoch Intendant Markus Hinterhäuser in der Festspielstadt. Dazu hat man unter anderem fünf Opern- sowie vier Schauspielneuinszenierungen vorgesehen - und mit Valery Tscheplanowa eine neue Buhlschaft.

Salzburger Festspiele 2019

Eva Halus

Bregenzer Festspiele 2019

Annette Raschner

Fünf Opern- und vier Schauspielpremieren, unter letzteren eine Uraufführung, werden bei den Salzburger Festspielen 2019 zu erleben sein. In der dritten Ausgabe unter der Intendanz von Markus Hinterhäuser werden sich die Festspiele im kommenden Jahr dem Überthema "Mythos" widmen. Damit rücken noch deutlicher als in den beiden Sommern davor die Antike und deren prägende Gestalten ins Zentrum. Der Spielplan wurde heute in Salzburg bekanntgegeben. Zeitgleich fand auch die Pressekonferenz der Bregenzer Festspiele statt.

Valery Tscheplanowa

JUST LOOMIS

Valery Tscheplanowa

Valery Tscheplanowa wird neue Buhlschaft

Nach "Macht" und "Passion" hat Markus Hinterhäuser für seine kommende Festspielausgabe das Thema "Mythos" ausgerufen. Da werden uns Orpheus und Ödipus, Medea und Elektra begegnen. Die Auswahl der Opern im kommenden Jahr ist durchaus spannend: George Enescus "Oedipe" aus dem Jahr 1936 wurde bereits an der Wiener Staatsoper aufgeführt, doch diese Nationaloper Rumäniens ist außer Musikkennern eher wenigen bekannt. Der Regisseur und Bühnenbildner scheint aber wieder einmal kongenial: Altmeister Achim Freyer. Im Sprechtheater ist die Topmeldung natürlich die neue Buhlschaft. Dass sich Stefanie Reinsperger zurückziehen würde, hat man schon im letzten Sommer gespürt. Valery Tscheplanowa wird übernehmen, hierzulande wenig bekannt und in Berlin ein Star. Immerhin hat sie im vergangenen Salzburger Sommer bei den "Persern" geglänzt.

Rückkehr von Teodor Currentzis, Simon Stone und "Salome"

Teodor Currentzis wird im Doppelpack mit Regisseur Peter Sellars nach Salzburg zurückkehren. Sie waren für Hinterhäusers erste Opernproduktion als Festspielintendant 2017, Mozarts Spätwerk "La clemenza di Tito", verantwortlich. Folgerichtig kommt nun Mozarts frühes Meisterwerk für München "Idomeneo" in die Felsenreitschule zu Beginn der Festspiele heraus. Dortselbst hatte Regisseur Simon Stone mit Reimanns "Lear" einen unerwarteten außergewöhnlichen Erfolg verbucht. 2019 inszeniert er Cherubinis "Medee" im Großen Festspielhaus. Die Wiener Philharmoniker spielen unter Thomas Hengelbrock. Überdies ist es gelungen, die "Salome" von Romeo Castellucci mit Asmik Grigorian in der Titelpartie von der heurigen Festspielausgabe für einige Termine neuerlich zu zeigen, was nicht ganz einfach war.

Brechung durch Operette und Verdi

"All diese Themen brauchen auch eine Brechung", meinte Hinterhäuser heute. Und so lässt er Jacques Offenbach in seinem Operettenklassiker "Orpheus in der Unterwelt" einen humorvolleren Blick auf die Antike werfen, der ab 14. August in der Regie des Intendanten der Komischen Oper Berlin, Barrie Kosky, zu sehen ist. Nicht im Mythos, sondern in der Geschichte des Genueser Dogentums ist Verdis "Simon Boccanegra" verhaftet. Hierfür kehrt Regisseur Andreas Kriegenburg zurück, der in Hinterhäusers erstem Sommer die "Lady Macbeth von Mzensk" zum Erfolg führte.

Schauspiel: Uraufführung und "Sommergäste"

Das Schauspiel, das oftmals ein wenig im Schatten der Salzburger Opernpremieren steht, versucht mit einer Uraufführung zu punkten: Theresia Walsers "Die Empörten", Thomas Ostermeier inszeniert Horvaths "Jugend ohne Gott", die Slowenin Mateja Koleznik Gorkis "Sommergäste", der ungarische Regisseur Kornel Mundruczo Molnars "Liliom".