Ingrid Leodolter auf einem Schüttbild

BILD ARCHIV AUSTRIA/ORF/ISABELLE ORSINI-ROSENBERG

Gesundheitsministerin

Ingrid Leodolter

Sie war Ministerin für Gesundheit und Umweltschutz unter Bundeskanzler Dr. Bruno Kreisky. Ingrid Leodolter führte den Mutter-Kind-Pass und die kostenlose Gesundenuntersuchung für Frauen ab 30 zur Früherkennung von Brust- und Gebärmutterkrebs ein.


Ingrid Leodolter wurde 1919 als Ingrid Zechner geboren, Sie starb 1986 in Wien. Dr.in. Leodolter war die erste Oberärztin an der medizinischen Abteilung des Wiener Allgemeinen Krankenhauses.

“Der Herr Bundeskanzler wollte einen Arzt haben und er wollte eine Frau haben. Ich glaube, dass ich mich wirklich mit den Gesundheitsfragen beschäftigen werde, wie das einem Arzt auch zusteht. Und ich glaube, dass ein so ein Ministerium einen Arzt als Minister braucht.”

Dr.in Ingrid Leodolter war die erste Oberärztin an der medizinischen Abteilung des Wiener Allgemeinen Krankenhauses. 1972 wurde sie Ministerin für Gesundheit und Umweltschutz unter Bundeskanzler Dr. Bruno Kreisky. 1974 veranlasste sie die Einführung des Mutter-Kind-Passes und die kostenlose Gesundenuntersuchung für Frauen ab 30 zur Früherkennung von Brust- und Gebärmutterkrebs.

“Wir konnten also in einem Jahr die Säuglingssterblichkeit um 13 Prozent senken. Das ist enorm. So etwas hat es nicht gegeben. Es fehlt noch die Säuglingssterblichkeitssenkung vom ersten Lebensmonat bis zum ersten Lebensjahr. Und da müssen wir also noch sehr intensiv daran arbeiten.
Wir werden eine Information für die Mütter machen, so eine Art Kalender, woraus sie erkennen kann, was soll das Kind im ersten Lebensjahr können.
Weiters werden wir eine Information über die Ernährung machen, womit wir Ernährungsstörungen oder Krankheiten, die sich auf den Darm beziehen, hoffen ausschalten zu können. Wir geben den Babykalender auch in serbokroatischer und türkischer Sprache heraus.
Es wird berichtet werden, wie sich der Aufwand der Kosten für die Mutter-Kind-Pass-Durchführungen zu dem Verhält, was wir gewinnen. Und es stellt sich heraus, dass sich dieser Aufwand absolut gelohnt hat. Wobei das ja nur eine ökonomische Analyse ist und in Wirklichkeit ja sehr viel Leid und Unglück bei den Menschen verhindert wird. Und das kann man ja überhaupt nicht quantifizieren.”
Mittagsjournal Radio Österreich 1, 26. Jänner 1979

Gestalterinnen: Sophie Menasse und Birgit Allesch

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