APA/SPÖ/PETRA SPIOLA
Kämpferin für Frauenrechte
Irmtraut Karlsson
Sie ist Mitbegründerin und Geschäftsführerin des ersten Wiener Frauenhauses. Irmtraut Karlsson arbeitet eng mit der Wiener SPÖ-Frauensekretärin Johanna Dohnal bei der Einführung der Fristenlösung bei Abtreibungen zusammen.
7. November 2019, 10:53
Irmtraut Karlsson wurde 1944 in Windschau in Mähren als Irmtraut Leirer geboren. Sie studierte Psychologie und Soziologie.
"Für mich war das Wichtigste an der ’68er-Bewegung, dass frau erkannte: Ich bin auch was wert und kann meinen eigenen Lebensstil verfolgen. Das war der große Aufbruch, der bis heute nachwirkt."
Neben ihrer engen Zusammenarbeit mit der Wiener SPÖ-Frauensekretärin Johanna Dohnal bei der Einführung der Fristenlösung bei Abtreibungen war Dr. Irmtraut Karlsson auch Generalsekretärin der Sozialistischen Fraueninternationale in London, Bundesfrauensekretärin der SPÖ, Bundesrätin, Nationalratsabgeordnete und Frauenbeauftragte beim Bundesheer. Nach Ende ihrer politischen Laufbahn engagierte sich Karlsson aktiv für das Gedenken der vom Nationalsozialismus verschleppten, vertriebenen und ermordeten Bürger ihres Heimatbezirks Wien-Josefstadt. Sie ist Vorsitzende des Vereins "Steine der Erinnerung an die Opfer des NS-Regimes in der Josefstadt”. Seit 1999 schreibt Dr. Irmtraut Karlsson Kriminalromane, 2002 wurde sie mit dem Frauenkrimipreis ausgzeichnet.
“Ein großes Tabu war das schon - ‘Gewalt gegen Frauen? Das kommt doch bei uns nicht vor’. Sehr bald gab es geschmacklose Witze: ‘Wir schmeißen unsere Frauen raus und schicken sie ins Frauenhaus'. Dann die Skepsis, ob denn ein Frauenhaus überhaupt angenommen werden würde. ÖVP und Caritas wollten ein Mutter-Kindheim für misshandelte Frauen. Für die Frauenbewegung und die SPÖ Frauen aber stand fest, dass diese häusliche Gewalt erwachsene Frauen betrifft. So konnten wir als SPÖ Frauen durchsetzen, dass das erste Wiener Frauenhaus nicht im Jugendwohlfahrtressort angesiedelt wurde, sondern in der Erwachsenensozialarbeit und heute in der MA 57, der Frauenabteilung der Stadt Wien. … Schon bald nach Eröffnung des ersten Frauenhauses in Wien war klar, dass das Thema Gewalt gegen Frauen in der Familie umfangreicher war als zunächst gedacht. Mit sehr viel politischer Aufklärung und Unterstützung durch engagierte JournalistInnen und Medien wurde Gewalt gegen Frauen als Problem der Gesellschaft, als Problem, das durch alle Schichten der Gesellschaft geht, anerkannt. Damit hatte sich auch der Umgang mit diesem Thema geändert. Neben den Frauenhäusern wurden Beratungsstellen und Notrufe eingerichtet. Es gab gesetzliche Veränderungen wie das Wegweiserecht.”