Therese Schlesinger

BILD ARCHIV AUSTRIA/ORF/ISABELLE ORSINI-ROSENBERG

Vorkämpferin für das Frauenwahlrecht

Therese Schlesinger

Sie war Aktivistin der Frauenbewegung und Vorkämpferin für das Frauenwahlrecht. Sie gehörte zu den ersten Sozialdemokratinnen, die ins Parlament der Ersten Republik gewählt wurden

Theres Schlesinger wurde 1863 in Wien als Therese Eckstein geboren. Sie starb 1940 in Blois im französischen Exil.

"Wir alle sind im Anfang ausgelacht worden, und hätten wir uns dadurch einschüchtern lassen, so hätten Sie heute nicht eine Rednerin.“

Therese Schlesinger forderte die Zulassung von Frauen zum Hochschulstudium, die Verbesserung des Arbeitsschutzes für Frauen und vor allem das Wahlrecht für Frauen. Während des Ersten Weltkriegs war sie eine der führenden Persönlichkeiten des "linken Flügels" um Friedrich Adler und später um Otto Bauer, die an der Spitze des Kampfes gegen den Krieg standen. 1919 gehörte Schlesinger zu den ersten Frauen, die als sozialdemokratische Mandatarinnen ins Parlament gewählt wurden. Von 1919 bis 1923 gehörte sie der Konstituierenden Nationalversammlung und dem Nationalrat an, danach bis 1930 dem Bundesrat.
Nach dem "Anschluss" Österreichs flüchtete sie vor den Nationalsozialisten nach Frankreich, wo sich im Exil lebende Freunde ihrer annahmen. Ihr letztes Lebensjahr verbrachte sie in einem Sanatorium in Blois.

“Die Gleichstellung aller Staatsbürger ohne Unterschied des Geschlechts bleibt doch auf dem Papiere, solange die Frauen nicht dasselbe Recht haben, an die bestehenden Schulen einzutreten. Die Sozialdemokratie hat daher einen entsprechenden Antrag gestellt, daß der weiblichen Schülerschaft alle öffentlichen Anstalten und den gleichen Bedingungen wie den männlichen Schülern zugänglich gemacht werden sollen. Es wird so ganz nebelhaft behauptet, die bestehende Mittelschule entspräche der Eigenart der Mädchen nicht. Ich glaube das sogar, daß sie der Eigenart der Mädchen nicht entspricht, ich behaupte aber, sie entspricht auch der Eigenart der Knaben nicht. Darum gehen wir ja mit entschlossenem Mute daran, das ganze Schulwesen zu reformieren. Wir brauchen eine Schule, die die Jugend vom Zwange des Sitzens auf harten Bänken erlöst, erlöst von dem Festgeschraubt sein an einer Stelle, von dem gleichen geistigen Zwange der Büffelschule.”

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