Susanne Riess

APA/HERBERT PFARRHOFER/ORF/ISABELLE ORSINI-ROSENBERG

Erste weibliche Vizekanzlerin

Susanne Riess

Sie war die erste und bisher einzige weibliche Vizekanzlerin, Bundesministerin für öffentliche Leistung und Sport und bis zu ihrem Partei-Austritt 2002 Nachfolgerin Jörg Haiders als Bundesparteiobfrau der FPÖ.

Dr.in Susanne Riess wurde 1962 in Braunau am Inn geboren. Als Susanne Riess-Passer war sie FPÖ-Abgeordnete zum Bundesrat, zum Europäischen Parlament und zum Nationalrat.

“Familienpolitik ist der für den Zusammenhalt einer Gesellschaft maßgeblichste Politikbereich."

Dr.in Susanne Riess studierte Rechtswissenschaften an der Universität Innsbruck. Es folgte Gerichtspraxis und eine Tätigkeit als Rechtsanwaltskonzipientin, daneben war sie als Pressemitarbeiterin vorwiegend im Sportbereich. Vor der Nationalratswahl 1986 wurde sie Pressereferentin der FPÖ und war bis 1992 für die Öffentlichkeitsarbeit der Partei zuständig, danach für die Auslandsarbeit. Dr.in Susanne Riess war Obfrau der Bundesfraktion der FPÖ, von 1996 bis 2000 war sie geschäftsführende Bundesparteiobfrau und von 2000 bis 2002 Bundesparteiobfrau der FPÖ. Sie war Abgeordnete im Bundesrat, im Europäischen Parlament und von 1999 bis 2000 im Nationalrat. Von 2000 bis 2003 war Dr.in Susanne Riess erste und bisher einzige weibliche Vizekanzlerin und Bundesministerin für öffentliche Leistung und Sport. Bis zu ihrem Partei-Austritt 2002 war sie Nachfolgerin Jörg Haiders als Bundesparteiobfrau der FPÖ. Danach legte sie alle politischen Ämter nieder.

"Familienpolitik ist eine der ganz großen Querschnittsmaterien im neuen Jahrhundert. Wir haben daher die Familienpolitik in den Mittelpunkt gestellt. Im Mittelpunkt unserer Politik steht die Einführung des Kindergeldes. Das Kindergeld ermöglicht die Wahlfreiheit zur individuellen Gestaltung des Familienlebens. Es wird die Betreuungsarbeit generell anerkannt oder die gewünschte Form der Kinderbetreuung finanziert. Die Vereinbarkeit von Familienarbeit und Erwerbstätigkeit ist ein Kernpunkt unserer Familienpolitik. Wir wollen, dass Mütter und Väter eigenverantwortlich entscheiden können, wie sie gemeinsam in unterschiedlichen Familienphasen für das Familieneinkommen und für die Erziehung der Kinder Sorge tragen. Beide Aufgaben - Familienarbeit und Erwerbstätigkeit - sind für uns gleichwertig und werden von uns in gleicher Weise anerkannt.”

“Ich wollte unbedingt oben über den Ballhausplatz zur Angelobung gehen – Demonstranten hin oder her. Dann kam ein hochrangiger Polizist und sagte mir eindringlich, die Polizei könne für nichts garantieren, die Stimmung sei so aufgeheizt. Er würde mich darum bitten, auch zum Schutze seiner Beamten. Dann sind wir durch diesen dunklen Tunnel vom Bundeskanzleramt zur Hofburg gegangen. Wir gingen durch Schotter und es standen dort Leute mit Lampen, die uns den Weg gezeigt haben. …ich weiß noch, dass unsere Schuhe ganz schmutzig wurden. Die Liesl Gehrer hatte ein Packerl Tempo-Taschentücher mit, damit putzten wir uns dann die Schuhe. Es war ein kleiner skurriler Moment an einem Tag, der sonst so emotional war.”

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