Bazon Brock © Norbert Miguletz
Im Zeit-Raum
Bazon Brock - Kunst als geistiges Lebensmittel
Der bekannte Künstler und Philosoph Bazon Brock, der im Februar leider verhindert war, ist im Oktober bei Johannes Kaup zu Gast, um u.a. über die Kunst als geistiges Lebensmittel zu philosophieren. Nachzuhören ist die Veranstaltung in Ö1 in den Passagen, am 11.11., 16:00 Uhr.
16. Oktober 2019, 09:04
MI | 16 10 2019 | 18:30 Uhr
Im Zeit-Raum - AUSVERKAUFT
RadioCafe
Eintritt: EUR 17,–
Ermäßigungen:
ORF RadioKulturhaus-Karte 50%, Ö1 Club 10%
AUDIO-LIVESTREAM
Bazon Brock, geboren 1936 in Stolp in Pommern, ist emeritierter Professor für Ästhetik und Kulturvermittlung an der Bergischen Universität Wuppertal. Der Kunsttheoretiker Brock ist aber auch selbst Künstler, wenngleich ein "Künstler ohne Werk". Er, der der Fluxus-Bewegung zugerechnet wird, gilt selbst als ein Gesamtkunstwerk. Peter Sloterdijk nennt Brock einen "Performance-Philosophen der Massentherapie". Das versteht man erst, wenn man diesen universal gebildeten und wortgewaltigen Kulturvermittler reden hört. Er erfand das "action teaching" und bezeichnet sich selbst als "Verbokrat", "Beweger" und "Denker im Dienst" mit mittlerweile über 3.000 öffentlichen Auftritten.
In seiner Anfangszeit veranstaltete er mit Joseph Beuys Happenings, hielt auf dem Kopf stehend Vorträge und warf seine Schuhe in den Ätna. Auf der Kasseler documenta 4 (1968) richtete Brock erstmals eine Besucherschule ein, um dem Publikum das Verständnis für Kunstbetrachtung nahezubringen. Ein Konzept, das sich aufgrund seines Erfolgs rasch verbreitete.
Nach Stationen in Hamburg und Berlin lehrte Brock drei Jahre lang an der Universität für angewandte Kunst in Wien. 1981 übernahm er die Professur für Ästhetik und Kulturvermittlung an der Universität Wuppertal, bis er 2001 emeritiert wurde.
Brock gründete auch das Institut für Rumorologie/Gerüchteverbreitung, das Labor für Universalpoesie und Prognostik, das Pathosinstitut "Anderer Zustand" und die Prophetenschule. Heute leitet Brock die Denkerei in Berlin-Kreuzberg, ein "Amt für Arbeit an unlösbaren Problemen". Für Brock ist die Denkerei ein Raum zum Querdenken, an dem "wir uns bemühen, der öffentlich verbreiteten Ideologie entgegenzusteuern.