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STATION ROSE

Radiokolleg, 13. November 2019

Positionen in der Kunst: STATION ROSE

Die STATION ROSE wurde 1988 von Elisa Rose (Bild) und Gary Danner (Sound) in Wien gegründet. Zu diesem Zeitpunkt hatten beide Künstler bereits langjährige Erfahrungen in ihren jeweiligen Handlungsfeldern.

Die STATION ROSE, ursprünglich im 4. Wiener Bezirk beheimatet, später weltweit sowohl offline wie online tätig, versuchte von Beginn an eine Engführung zwischen hermetischer Kunstproduktion und Clubkultur, zwischen analoger Weltwahrnehmung etwa durch ein ausgedehntes Research-Projekt in Kairo (STR im Außendienst) und digitalem Globalanschluss wie er sich erstmals in dem 1990 vorgestellten Performance-Modell "Public Brain" manifestierte: Ein Clubbing-Szenario wurde mittels Computer und Modemanschluss in den elektronischen Raum ausgeweitet. MIDI-taugliche Geräte wie Keybords und Mischpulte ermöglichten es, die Performance in einem Verbund zentral über einen Computer zu steuern. Der Aufführungsort verwandelte sich in ein multimediales Environment. Oder, wie es die Künstler auf Flyern formulierten: "Echtzeit-Multimedia Sequencing: S2ound and Visuals LIVE." Diese ästhetische Oszillation zwischen Echtzeit und Hyperreality, zwischen viszeraler Körpermotorik und zerebraler "Brain"-Aktivität ist die zentrale Achse, über die bis heute viele Aktionen von STATION ROSE laufen.

Thomas Mießgang

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