Joseph Gordon-Levitt

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Kino

"7500" - Thriller mit Joseph Gordon-Levitt

"7500 - Seven - Five - Zero - Zero" lautet in der internationalen Luftfahrt der Notfall-Code bei einer Flugzeugentführung. Und genau dieser Fall mit terroristischem Hintergrund tritt im Thriller "7500" ein. Regie hat der Deutsche Patrick Vollrath geführt, ein Schüler von Michael Haneke an der Filmakademie Wien, der 2016 eine Oscar-Nominierung für seinen Kurzfilm "Alles wird gut" erhielt. In der Hauptrolle ist Hollywood-Star Joseph Gordon-Levitt zu sehen.

Morgenjournal | 07 01 2020

Arnold Schnötzinger

Am Anfang herrscht Ruhe vor dem Sturm. Routinekontrollen der Instrumente stehen am Beginn eines Routineflugs vom Flughafen Berlin aus. Nach kurzer Flugdauer kündigt der Pilot Wetterturbulenzen an, da ahnt man schon, bald wird es auch im Film, respektive im Cockpit, ziemlich rumpeln: Drei islamistische Terroristen kapern das Flugzeug, setzen den Piloten außer Gefecht, doch der Co-Pilot kann sich behaupten und im Cockpit verbarrikadieren.

Schlimmeres verhindern

Unter keinen Umständen darf er nun die Türe öffnen, so lautet eine eiserne Regel, die längst Standard im Flugverkehr ist. "Man hat ja bei 9/11 gesehen, was noch Schlimmeres passieren kann, wenn Terroristen die Kontrolle eines Flugzeugs übernehmen; wobei es fragwürdig ist, überhaupt Opferzahlen gegeneinander abzuwägen", meint Regisseur Patrick Vollrath.

Kulturjournal | 07 01 2020 | Gespräch mit Regisseur Patrick Vollrath

Arnold Schnötzinger

Moralische Kriterien

Es ist eine Regel, die die Reaktionsmöglichkeiten des Co-Piloten stark einschränkt, ein Handlungsspielraum, der hier vor allem nach moralischen Kriterien definiert wird: Welche Opfer kann oder muss man sogar in Kauf nehmen, um andere Menschenleben zu retten? Ist ein Menschenleben mehr wert als ein anderes? Was passiert, wenn persönliche Interessen des Co-Piloten ins Spiel kommen, ist er doch mit einer Stewardess auch privat verbunden?

Reales Szenario

Permanent versucht sich der Pilot Optionen jenseits einer Gewalteskalation zu schaffen, etwa indem er die psychische Labilität eines der Terroristen auszunutzen versucht. Dass es sich hier um islamistischen Terror handelt ist einem aktuell durchaus realen Szenario geschuldet, dennoch, so Regisseur Vollrath, "war mir die Klischeefalle durchaus bewusst. Damit haben wir uns ständig auseinandergesetzt".

Kammerspiel und Thriller

Gedreht wurde der Film "7500" in einem echten Flugzeug-Cockpit, in beengten Raumverhältnissen, in denen sich die Zwangslage perfekt widerspiegelt, die Angst zuspitzen lässt und zugleich die Fäden zur einer globalen Weltbetrachtung gezogen werden. Zwischen Kammerspiel und Thriller holt Regisseur Vollrath aus einem minimalistischen, aber realistischen Setting maximale Spannung heraus.

Gestaltung

  • Arnold Schnötzinger