Die Flame Towers in Baku.

AFP/MLADEN ANTONOV

Diagonal | 25 04 2020

Stadtporträt Baku

Drei Flammen zierten im 19. Jahrhundert das Wappen von Baku, seit 2013 überragen drei "Flame Towers", zweihundert Meter hohe Büro- und Wohntürme, die Skyline der Hauptstadt von Aserbaidschan. Die am Kaspischen Meer gelegene "Stadt der Winde" befindet sich direkt über riesigen Ölfeldern. Es war das Erdöl, das hier - einst wie jetzt - brannte. Für die "Feueranbeter" im vorislamischen Zoroastrismus der Region ebenso, wie gegen Ende des 19. Jahrhunderts für den Nobel-Clan, die Rockefellers des Ostens.

Eine Sendung von Roman Tschiedl und Erich Klein

Unter Ägide der "Nobel Brothers Petroleum Producing Company" verwandelte sich die russische Provinzstadt in den weltweit größten Öllieferanten. Die Sowjets errichteten nach dem 2. Weltkrieg vor Baku die erste Offshore Bohrinsel. Mit dem Ende der UdSSR schien die nach damaligem Maßstab "internationalistische" Stadt im Chaos von Pogromen unterzugehen - nach Erschließung neuer Ölquellen in den 1990er Jahren hat die Zwei-Millionen-Stadt Baku zu neuem alten Glanz mit nicht ganz lupenreiner Demokratie zurückgefunden.

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