Aufklappbare Schildkröte

NHM WIEN/A. SCHUMACHER

Das Objekt der Begierde

Naturhistorisches Museum

Das Naturhistorische Museum in seiner heutigen Form wird Ende des 19. Jahrhunderts errichtet. Doch seine naturwissenschaftlichen Sammlungen sind viel älter.

Mitte des 18. Jahrhunderts kauft Kaiser Franz I., Stephan von Lothringen, der Mann Maria Theresias, die Sammlung eines gewissen Jean de Baillou. Dieser besitzt 30.000 Mineralien und Edelsteine - ein ordentlicher Grundstock für ein naturwissenschaftliche Museum. Nicht nur deswegen wird er zum ersten Direktor am Standort Hofburg. Seine Gesteinssammlung wird erst später inventarisiert und viele der Objekte können nicht mehr ihm direkt zugeschrieben werden.

Achat-Anhänger

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Erst Vera Hammer, Kuratorin der Mineraliensammlung, schafft es durch penible Recherchen bestimmte Edelsteine tatsächlich der Sammlung Baillou zuzuordnen. Darunter fallen etwa Achatanhänger, die in den wertvollen Tresorvitrinen im Saal 4 nun ausgestellt sind.

Auch Friedrich Siebenrock, Zoologe und Schildkrötenexperte aus Schörfling am Attersee, hat zur Wende ins 20. Jahrhundert Geschichte geschrieben. Er hat die Arten von Land-, See-, Meeres- und Wüstenschildkröten erfasst und sie so kunstvoll präpariert, dass sie heute wie ein Kunstobjekt präsentiert werden. Eigens angefertigte Messingscharniere, die man auf- und zuklappen kann, um hinter den Schildkrötenpanzer zu blicken, ermöglichen einen Einblick in die Anatomie der Schildkröten. Silke Schweiger kuratiert die Sammlung der Amphibien und Reptilien, die einst auch Friedrich Siebenrock leitete.

Gestaltung

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