SUCHART WANNASET
Talentestipendium
Suchart Wannaset, Transmediale Kunst
geboren 1991 in Nakhon Ratchasimam, Thailand, lebt und arbeitet in Wien
3. September 2020, 15:01
In meiner Arbeit beschäftige ich mich mit der nuancierten Beziehung zwischen Kultur und Natur. Die Formung der natürlichen Landschaften durch den Menschen hat weitreichende Folgen sowohl für den Erhalt des Miteinanders als auch wie wir die Veränderungen betrachten. Die Suche nach der Natur ist ein wesentlicher Bestandteil in meinem künstlerischen Schaffen. Ich arbeite mit sozialen, kulturellen und Naturphänomenen, die ich transmedial in Form von Video, Skulptur, Performance und Fotografie umsetze.
CHASING NATURE INTO ABSTRACTION, 2020
Mehrkanalvideo, gefilmt in Thailand, 50 min
Der Film, eine Konstellation aus drei zusammenhängenden, bewegten Bildern im Mehrkanalvideo, behandelt eine Sehnsucht getrieben von aufgearbeiteten Erinnerungen, Träumen, durchdringenden Instinkten, Transformationen, Spähren und der Natur. Metaphorisch begebe ich mich auf die Suche nach meinen Großeltern. Ziellos umherreisend, durchquere ich den unergründlichen Dschungel, das tiefe Meer und eine einsame, verlassene Zivilisation. Das Bild der Natur ist zwar Realität, doch wird sie anders wahrgenommen. Sie wird durch die Transformation zwischen Mensch und Tier unscharf und surreal zusammengesetzt. Teils hastige Bewegungen und eine spürbare Präsenz des Unbekannten, lassen die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen.
INSTANT JUNGLE BOX, 2014
wood, metal, electronics, plants, violetlamp ,soil, soundinstallation, mirror foils, 100 x 100 x 200 cm
SUCHART WANNASET
Instant Jungle Box is a cubus where you can put your head inside and feel how to be in a jungle. The ultimate jungle experience for naturhungry people.
HERRSCHAFT, 2017
found-footage 8 mm Film digitalisiert, sound Video, ca. 10 min
Suchart Wannaset hat aus gefundenen Super 8- und Normal 8-Filmen den eindringlichen Film "Herrschaft" montiert. Den Bildern haftet eine seltsame Nostalgie an, ohne dass man mit Sicherheit sagen kann, aus welcher Zeit das gezeigte Material tatsächlich stammt. Die immersive Tonspur lädt dazu ein, in dieser seltsamen, überzeitlichen Welt zu versinken. Dem Titel entsprechend geht es um das scheinbar zutiefst menschliche Streben nach Macht und Kontrolle – nicht nur über andere Menschen, sondern auch über die Natur und die Elemente. "Und am Ende steht man doch im Stau in den Massen mit den Autos", wie der Künstler anmerkt.
Ausbildung
- seit 2013 Universität für angewandte Kunst Wien, Studium Transmediale Kunst (Brigitte Kowanz)
- 2017 Kunsthogskolen Oslo, Kunstakademie (Erasumus-Aufenthalt)
- 2011 Photography Masterclass, Oliviero Toscani, Paris
Ausstellungen, Screenings (Auswahl)
- 2019 "Propeller" – screening, Fotogalerie Wien
- 2017 Akademietrommnet, Kunstnernes hus, Oslo
- 2016 Dopust performance festival, Michael Stock Gallery, Wien
- "fortune cookie, not my intention", MOE project space, Wien
- 2015 Non-Sites in the city, Offspace NO-GO, Wien
- 2014 "If Damien were Viennese", Ve.sch artspace, Wien
- "Standby", Lenikus Collection, Wien
Arbeitsvorhaben
Ich möchte mich auf die Suche nach der Natur oder das was bleibt in unserer heutigen Gesellschaft anhand von Videoarbeiten begeben. Durch Interaktionen als Performances mit der vorgefundenen, berührten und unberührten Umgebung stelle ich nonverbal Fragen und gebe stille Antworten. Wie geht es weiter? Wo höre ich auf? Wann beginne ich? Die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen. Videoprojektionen eingebettet in einer künstlich angelegten Landschaft, sind die angesetzten Ziele.
Übersicht
- Ö1 Talentestipendium 2020