Mann steht vor einer Fliesenwand von Sarah Morris

AP/MARTIN MEISSNER

Radiokolleg, 05 01 2021

Positionen in der Kunst : Sarah Morris

Wenn es eine zeitgenössische Künstlerin gibt, die sich mit catwalkartiger Eleganz auf dem Jahrmarkt der Eitelkeiten bewegen kann, und dabei en passant das Erbe von Jeff Koons angetreten hat, dann die in New York lebende Sarah Morris.

Die 1967 in Großbritannien geborene Malerin und Filmemacherin wurde Anfang der 1990er Jahre mit gleissend-monochromen Tafeln bekannt, die wie Billboards einzelne Worte tragen - zeichenhafte Reduzierungen wie "Girls" oder "Johnny". Zur Reife und zum Erfolg fand ihre Kunst, als sie begann, Großformate in geometrischen Rasterformen herzustellen. Was auf den ersten Blick wie eine zeitgenössische Variante der Gestaltungsprinzipien von Piet Mondrian oder der Farbfeldmaler wirkt, ist in Wahrheit Resultat eines aufwendigen Rechercheprozesses. Sarah Morris sieht ihre Arbeiten nicht als Abstraktionen, sondern als schimmernde und verdichtete Apotheosen der Großstadt.

Der Beitrag ist im Rahmen eines Kooperationsnetzwerkes mit der Albertina Modern entstanden.

Gestalter: Thomas Mießgang

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