William Shatner

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Captain Kirk

William Shatner wird 90

Retter des Universums, Frauenfreund, extrovertiert bis hyperaktiv, stets ein lockerer Spruch, so kennt man den Captain James T. Kirk, der führende Mann auf dem Raumschiff Enterprise. Dass diese Figur derart populär wurde, verdankt sie auch dem Schauspieler William Shatner, der heute 90 Jahre alt wird. Doch der 1931 in Montreal geborene Mime hat auch noch andere künstlerische Talente.

Der Captain Kirk holte William Shatner immer wieder in ein, also jene Figur, die schon früh den Karriereweg ebnete. Von 1966 bis 1969 flog der James T-Kirk mit der Enterprise nicht nur durch unendliche Weiten des Universums, sondern auch millionenfach durch US-amerikanische Wohnzimmer.

Rivalität Shatner - Nimoy

Der oft hitzige Kirk und der rational-kühle Spock, das herrscht nicht nur vor der Kamera oft Scharmützel-Atmosphäre, auch privat hat Shatner mit Spock-Darsteller Leonard Nimoy anfänglich seine Not: "Auf dessen Beliebtheit bin ich irgendwie eifersüchtig gewesen", erklärte Shatner einmal.

Leonard Nimoy und William Shatner, 2006

Leonard Nimoy und William Shatner, 2006

AP/RIC FRANCIS

Kaum passende Rollenangebote

Nach drei Saisonen Enterprise war vorerst Schluss. Nicht nur beruflich, sondern auch privat herrscht in der Folge Flaute. Nach einer Scheidung 1969 und mit drei Kindern schlittert der gebürtige Kanadier in die Schuldenfalle, lebt teilweise in einem Pick-Up-Truck, "ständig auf der Suche nach Arbeit".

Weil als Typ zu sehr festgelegt auf den Captain Kirk gibt es in den 70er Jahren kaum passende Rollenangebote. Wirklich aufwärts geht es erst wieder mit der Star-Trek-Kinofilmereihe ab 1979. Motto: Einmal Kirk, immer Kirk. Dabei hatte Shatner sein schauspielerisches Potenzial schon 1962 bewiesen, als rassistischer Agitator in Roger Cormans "The Intruder-Weisser Terror".

Autor von "Star Trek"-Büchern

Um seine Einkommensbasis zu verbreitern, geht Shatner schließlich auch unter die Buchautoren, Thema: meist "Star Trek", auch Romane dazu, erfindet die TV-Serie "Tek War"basierend auf eigenen literarischen Science-Fiction-Vorlagen. Und: Shatner spielt die Hauptrolle in TV-Serien wie "T. J. Hooker" und "Shit! My Dad says".

Musikalisches Standbein

Nicht zu vergessen seit 1968 das musikalische Standbein: Sechs Studioalben umfasst Shatners Diskografie, wobei er seine Texte weniger singt, sondern oft mehr wie eine Performance-Lesung vorträgt, so auch 2020 auf dem Album "The Blues". Und wenn gerade kein Tonstudio ruft, dann so manche Fernsehserie. So ein Ikonen-Status lässt sich immer noch in lukrative Gastauftritte ummünzen. Man muss ja schließlich auch im Alter was verdienen.

Gestaltung

  • Arnold Schnötzinger