Photovoltaikanlage

APA/ROBERT JÄGER

Radiokolleg | 21-24 02 2022

Energiewende

Keine warme Wohnung, keine motorisierte Mobilität, kein blinkendes Smartphone: Ein Leben ohne Energie ist kaum vorstellbar. Die permanente Verfügbarkeit von Energie ist essenziell für unseren Wohlstand. Gleichzeitig ist klar, mit fossilen Energieträgern lässt sich dieser Lebensstandard nicht mehr aufrechterhalten. Das CO2, das sie ausstoßen, ist die Triebfeder der Klimaerwärmung. Rund drei Viertel aller Treibhausgasemissionen stammen aus der Energiewirtschaft. Der Umstieg auf erneuerbare Energie ist unumgänglich und zugleich eine große Herausforderung, denn unser Energiehunger ist groß.

Holpriger Ausstieg aus dem fossilen Zeitalter (1)

Holpriger Ausstieg aus dem fossilen Zeitalter (2)

Holpriger Ausstieg aus dem fossilen Zeitalter (3)

Holpriger Ausstieg aus dem fossilen Zeitalter (4)

Weltweit sind Sonnenenergie und Windkraft die beiden erneuerbaren Energiequellen mit dem größten Potenzial. Sie könnten bis zum Jahr 2050 zwei Drittel des Energieverbrauchs weltweit decken. Gleichzeitig weisen beide Energiequellen massive Schwankungen auf, sowohl im Tages- als auch im Jahresschnitt. Diese Schwankungen gilt es auszugleichen. Entweder indem man Strom über riesige geographische Distanzen transportiert oder ihn für einen längeren Zeitraum speichert.

Um mit Photovoltaik- und Windkraftanlagen große Energiemengen zu produzieren, werden große Flächen benötigt. Für Photovoltaik-Anlagen bieten sich Hausdächer an oder Flächen, die in Kombination mit Landwirtschaft genutzt werden. Windräder haben zwar einen geringeren Flächenbedarf, sind aber von der Nachbarschaft nicht gern gesehen.

Mit Hilfe von Wasserkraft und Biomasse ließen sich die Versorgungsschwankungen von Wind und Sonne ausbalancieren. Wasserkraft kann jedoch nur in Ländern mit großen Flüssen oder hohen Bergen genutzt werden. In der EU ist ihr Potenzial bereits vollständig ausgeschöpft.

Biomasse hingegen braucht sehr viel Platz. Der Anbau von Monokulturen zur Energiegewinnung steht im direkten Konflikt mit der Nahrungsmittelproduktion.

Oft werden Gas und Atomenergie daher als ergänzende Energiequellen genannt. Die EU-Kommission plant beide als grüne Energiequellen zu klassifizieren, damit Investitionen in diese Bereiche zukünftig als nachhaltig eingestuft werden können.

Die Energiewende ist technisch möglich, finanziell herausfordernd und gesellschaftlich umstritten. Neben einem massiven Infrastrukturausbau braucht es auch eine massive Kraftanstrengung auf Nachfrageseite. Damit Energie grün werden kann, muss die Energieeffizienz steigen und der Verbrauch zurückgehen. Die umweltschonendste Energie ist jene, die nicht genutzt wird.

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