
ANDREAS JAKWERTH
Radiokolleg | 15 03 2022
HVOB
Es gibt kaum Popmusik aus Österreich, die so universell rund um den Globus funktioniert, wie die des Wiener Duos. Überall dort ist Techno zuhause. Und in der Variante von HVOB klingt er noch dazu wiedererkennbar, vor allem durch die sanfte Stimme, deren simple Melodien dennoch einen fast magischen Sog entfalten. Das kommt in Mumbai, Mexiko oder in München gleichermaßen an.
21. März 2022, 13:30
HVOB sind Anna Müller und Paul Wallner. Seit fast zehn Jahren machen sie so gemeinsame Sache. Die erste Single von HVOB - "Dogs" - passt zu den Ausläufern von Minimal Techno und Deep House und mischt dem eigene Duftnoten hinzu. Das Duo entwickelt seinen Sound weiter. Das zweite Album besteht aus zehn audiovisuell-installativen Gesamtkunstwerken, die einen Trialog zwischen den Disziplinen entwickeln wollen. Eine Nominierung für die Amadeus Awards lehnt es medienwirksam ab. 2016 bekommt es dann eine Mail, die sie zuerst für einen Scherz halten. Der Gitarrist einer der größten Rockbands der Welt zeigt sich darin ganz begeistert von ihnen. Mit Winston Marshall von Mumford & Sons - mittlerweile hat er die Band über Kontroversen verlassen - entstehen sieben Songs für ein drittes Album und zuletzt bringt "Rocco" die Band ein weiteres Mal in ausverkaufte Hallen rund um den Globus. Manche ätzen, dass HVOB zu gefällig klingen würden. Dabei beherrschen HVOB es fast mühelos, ihr Publikum zum Tanzen zu bringen, die Spannung in ihren Songs zu halten, sie zu lösen und an einer anderen Stelle zu verdichten, sie immer weiter zu treiben. Als würde mitten auf dem Dancefloor eine Bombe liegen. Aber der Augenblick, er ist so schön, verweile.
Gestaltung: Stefan Niederwieser