Avatare von Frauen in Unterwäsche als Leuchtschilder eines Bordells.

AFP/ROBYN BECK

1995

Cyberporn

Wo Menschen sind, da gibt es Sex und Sexualität - und so ist es nur logisch, dass sich auch in der Technik Sexualität wiederfindet und abspielt - das sagt Yudan Lin, Host des Podcasts "Unexpected Data" der sich mit Internet, Datenwissenschaft Sexualität befasst.

Irmi Wutscher

Seit dem Beginn des Internets gibt es hier auch sexuell explizite Inhalte bzw. Pornografie. Die genauen Anfänge liegen ein wenig im Dunklen. Fest steht, dass sich in den ersten Chatgruppen und Online Foren so genannter ASCII-Porn geschickt wurde. So wie wir heute aus Doppelpunkt-Klammer zu ein Smiley erkennen, erkennt man aus (.) (.) - genau. Brüste.

Ab Mitte der Neunziger dürften dann die Chatgruppen kommerziellen Seiten gewichen sein, 1995 wurden jedenfalls die ersten Porno-Bezahlseiten eingerichtet - was das Time-Magazine zu seiner Coverstory "Cyberporn" inspiriert hat.

Das Web 2.0 sowie schnelle Internetversbindungen und Streaming haben den expliziten Inhalten erneut einen Vorschub gegeben. 2005 wurde Pornhub registriert, und seitdem kann jedes Kind auf dieser oder ähnlichen "Tube"-Seiten mit wenigen Klicks zu Gratis-Content kommen - und das Porno Business ist nicht mehr das, was es einmal war.

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