Ö1 gehört gehört

Irene Czermak

Als Kind hab’ ich Klassik gehasst. Meine Eltern haben den ganzen Tag Ö1 gehört. Als Kind vergleicht man dann ja irgendwann seine Eltern mit denen anderer Kinder. Ich bin irgendwann draufgekommen, dass wir der einzige Haushalt waren, in dem Ö1 gehört wird. Meine Freundinnen haben sich da nicht ganz ausgekannt und sich gefragt, was da für eine Musik läuft. Für mich war Ö1 jahrelang ein rotes Tuch.

Als ich Mama geworden bin und wieder mehr Zeit hatte, bin ich wieder zu Ö1 gekommen. Ich hab’ das sofort genossen, diese konsequente Abwesenheit von sinnloser Beschallung und Werbung. Der Sender deckt so viele unterschiedliche Themen ab. Viel mehr als früher, kommt mir vor. Es geht, glaube ich, auch oft bei Vielen unter, was da für den Bildungsauftrag geleistet wird. Generell befasst sich Ö1 viel mit zeitgemäßen Themen, auch für junge Menschen.

Irene Czermak

Irene Czermak, Angestellte

Lukas Beck

Normalerweise informiere ich mich über das Programm auf Social Media und hör’ die Sendungen dann nach. Hin und wieder hab’ ich aber auch einfach Lust auf In-Ö1-Reinkippen. Auf meinem Laptop sind dann meistens zwei Fenster geöffnet – eines zum Live hören, eines zum Recherchieren, was ich nachhören möchte. Vor Kurzem hab’ ich einen Ö1 Podcast über Innenpolitik gehört. Obwohl ich vieles davon schon gelesen hatte, hatte ich danach trotzdem ein noch besseres und umfassenderes Bild über die Situation.

Am Sonntag hat meine Oma oft Rindfleisch gekocht und dabei laut Mozart gehört.

Da gab es auch so ein prägendes Erlebnis, als ich sieben war: Im November 1989, am Abend des Berliner Mauerfalls, haben mich meine Eltern früh ins Bett geschickt, und ich musste alleine duschen. Über das Radio im Bad hab’ ich allein mitverfolgt, dass die Mauer gefallen war und wie die Leute gejubelt haben. Ich kann mich heute noch ganz genau an das Radiogerät und die Stimmen der Menschen erinnern.

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Lukas Beck

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