Buch des Monats

ORF/URSULA HUMMEL-BERGER

Februar 2023

Mohamed Mbougar Sarr, "Die geheimste Erinnerung der Menschen"

Der mit dem Prix Goncourt prämierte Roman "Die geheimste Erinnerung der Menschen" von Mohamed Mbougar Sarr ist das Ö1 Buch des Monats.

Der Kritiker in "Le Monde" spricht von einem "idealen Roman". In Frankreich war er für alle wichtigen Literaturpreise nominierter und erhielt schließlich den wichtigsten, den Prix Goncourt. Damit ist Mohamed Mbougar Sarr der erste subsaharische Autor überhaupt, dem dieser Preis zuerkannt wurde und mit 31 Jahren noch dazu einer der jüngsten Preisträger.

Das Verhältnis von Wirklichkeit, also Oberfläche und Wahrheit, also den tiefsten Zusammenhängen des Lebens, ist in diesem Roman die alles bestimmende Ebene. Es geht um Literatur, die aus Literatur entsteht, um Original und Kopie, aber auch um kriminelle Machenschaften, um Recht oder Unrecht, um Magie und Vernunft.

... sanft schwebender Ton, dem man sich nicht entziehen kann

In "Die geheimste Erinnerung der Menschen", ein Roman, der über ein ganzes Jahrhundert und drei Kontinente reicht, findet Mohamed Mbougar Sarr einen sanft schwebenden Ton, dem man sich nicht entziehen kann. Und was hat es mit der titelgebenden "geheimsten Erinnerung der Menschen" auf sich? Vielleicht ist es die, die der Roman weckt. Die Erinnerung daran, dass gehaltvolle Bücher es vermögen, uns auf die Spur des Mysteriums unserer Existenz zu setzen.

Service

Mohamed Mbougar Sarr, "Die geheimste Erinnerung der Menschen", Roman, aus dem Französischen von Holger Fock und Sabine Müller, Hanser Verlag, 448 Seiten. Originaltitel: "La Plus secrète mémoire des hommes", Éditions Philippe Rey/Jimsaan