Brücke in Novi Sad

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Radiokolleg | 20 06 2023

Dunav. Brücken bauen von Vukovar bis Belgrad

Wo bei Flusskilometer 1333 die Dunav fließt, liegt die kroatische Stadt Vukovar. Ab der Flussmitte schreibt sich die Dunav kyrillisch und ist Teil Serbiens. Die kleine Insel Vukovarska Ada gehörte früher zur kroatischen Teilrepublik, seit 1998 offiziell zu Serbien, auch wenn das Land dahinter nur Auland ist. Die Bevölkerung dies- und jenseits der Grenze planscht und grillt dennoch, unbeeindruckt von der Grenzziehung, jeden Sommer hier.

Ute Maurnböck hat Vukovar zum ersten Mal seit 1999 wieder besucht. Zerschossene Häuser sieht man noch, der kroatische Opfermythos wird von der Politik gerne verwendet und der beschädigte Wasserturm als Touristenort vermarktet. Und natürlich gibt es noch Spannungen. Die Schilder mit kyrillischen Aufschriften im öffentlichen Raum, die der serbischen Minderheit zustanden, wurden immer wieder abmontiert. Die junge Generation möchte aber nach vorne schauen, immerhin liegt hier Kroatiens größter Donauhafen. Die Donautouristen, auf die man hofft, sollen die Schönheit der Natur genießen. Weiter in Richtung Süden reihen sich kleine Dörfer aneinander, der Fluss genehmigt sich immer öfter Seitenarme. Nicht lange, und Neusatz, Ujvidek, Novi Sad taucht auf. Drei Brücken überspannen die breite Donau hier. 1999 gelangten sie zu trauriger Bekanntheit, als die NATO sie bombardierte und zerstörte. Heute soll Serbiens zweitgrößte Stadt, die Hauptstadt der Provinz Vojvodina, neben den wieder errichteten Brücken neue erhalten, hat Ute Maurnböck bei ihrem Besuch erfahren.
Gestaltung: Ute Maurnböck-Mosser, Sonja Bettel, Eszter Hollosi, Thomas Mießgang, Astrid Schwarz

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