Wilfred Ukpong

APA/AFP/RODGER BOSCH

Radiokolleg | 11 09 2023

Positionen in der Kunst: Wilfred Ukpong

Wilfred Ukpong kämpft mit Kunst gegen die Ölindustrie.

Der Künstler Wilfred Ukpong aus Nigeria hätte ursprünglich ein Ingenieur im Dienste der Ölindustrie werden sollen - so wie sein Vater, ein Manager für ExxonMobil und seine Brüder. Dann aber stiess er zufällig auf das Buch "Flash of the Spirit" von Robert Farris Thompson, in dem es um den Einfluss afrikanischer Zivilisationen auf die ästhetischen, sozialen und metaphysischen Traditionen in den USA und anderen Ländern, die vom Sklavenhandel profitierten, geht. Und in diesem Moment war ihm klar, dass er sich nicht im Dienste der ehemaligen Kolonialherren verdingen wollte, sondern, im Gegenteil, Kunst dazu benutzen wollte, kritische und quasi-blasphemische Standpunkte zu vermitteln. Ukpong, der lange in England und Frankreich gelebte hatte, kehrte um 2010 nach Nigeria ins Nigerdelta zurück, um dort, in enger Abstimmung mit den dort lebenden Communities, performative, filmische und installative Kunstwerke zu kreieren. Im Zentrum seines Schaffens steht das Blazing Century Projekt: Ein alternatives Universum, das die Machenschaften der Ölindustrie und ihre Verwüstungen der Landschaft anprangert und den ausgebeuteten Bewohnern des südlichen Nigeria eine Stimme und eine performative Plattform gibt. Über seine Arbeit sagt Wilfred Ukpong: "Ich möchte, dass meine Kunst ein Katalysator für Transformation und gesellschaftlichen Wandel ist."

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